Erinnere sie, dass sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind, zu jedem guten Werk bereit; dass sie niemand verlästern, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem sie allen Menschen gegenüber Sanftmut erweisen. (Titus 3,1-2)
Der Kern eines christlichen Lebens ist das, was Gott für uns in Jesus Christus getan hat. Dieses im Glauben anzunehmen steht an erster Stelle. Doch das ist nicht der einzige Aspekt eines christlichen Lebens. Wenn wir das angenommen haben, müssen wir auch reagieren. Ein Weg darauf zu reagieren ist, so zu leben, dass es Gott verherrlicht. In diesen zwei Versen zeigt uns Paulus einige Aspekte eines solchen Lebens auf.
Um zu zeigen, wie wichtig das ist, beginnt Paulus mit: erinnere sie. Ich habe gelesen, dass in der Grammatik des alten griechischen Texts erinnere im der Gegenwart steht. Das heißt es bedeutet: „Erinnere sie immer wieder.“ Titus musste die Christen unter seiner Obhut ständig daran erinnern, wie man ein christliches Leben führte.
Das erste Spezifische an das Titus sie erinnern sollte war, dass sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind. Normalerweise sind Christen keine Rebellen oder Störenfriede. Wir respektieren das Prinzip, das wir in Römer 13,1-7 lesen: dass wir uns ihnen unterordnen, weil die Regierenden von Gott für das Wohl der Gesellschaft ausgesucht sind.
Ich sage „normalerweise“, da wir eine höhere Macht anerkennen. Wenn uns die Regierung sagt, wir sollen sündigen und Gott nicht gehorchen, dann ehren wir Gott (Apostelgeschichte 5,29) und gehorchen Gott mehr als den Menschen. Es gibt Zeiten, in denen Regierungen ihre Grenzen überschreiten und ein Christ verpflichtet ist, „nein“ zu sagen und für Gott und Seine Gerechtigkeit einzustehen.
Paulus schrieb auch, dass es für einen Christen wichtig ist, zu jedem guten Werk bereit zu sein. Wenn wir uns nur darauf konzentrieren, sich den Regierenden und Obrigkeiten unterzuordnen, wird das Leben als Christen schnell passiv. Titus sollte das nicht zulassen und sie daran erinnern, zu jedem guten Werk bereit zu sein. Wir sollten immer danach suchen, wo wir in dieser Welt um Jesu Willen Gutes tun können.
Paulus fuhr fort, indem er sagte, dass wir niemand verlästern und nicht streitsüchtig sein sollen, sondern gütig und allen Menschen gegenüber sanftmütig sein sollen. Dabei geht es um eine bezeichnende Freundlichkeit, die nicht von guten Manieren stammt, sondern daher, dass wir wissen, wer wir sind und wer andere im Herzen von Jesus sind. Wir lästern nicht und erzählen keine Lügen über andere, wir versuchen Frieden zu stiften anstatt Probleme zu verursachen, wir versuchen andere nicht zu dominieren (Sanftmut), und das ist für jeden sichtbar.
Das ist ein großartiger Gedanke. Vielleicht hältst du sich für eine sanftmütige Person. Doch die Frage ist: „Ist meine Sanftmut für jeden sichtbar? Zeige ich wirklich allen Menschen gegenüber Sanftmut?“ Es ist leicht, manchen Menschen gegenüber sanftmütig zu sein – denen gegenüber, die „über“ uns zu stehen scheinen. Doch die Bibel sagt, wir sollen allen Menschen gegenüber Sanftmut erweisen.