„Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und als dieser sah, dass er ihn nicht bezwingen konnte, da rührte er sein Hüftgelenk an, so dass Jakobs Hüftgelenk verrenkt wurde beim Ringen mit ihm.“ (1. Mose 32,25-26)
Es gibt beim Sport nichts frustrierender es, als gegen jemanden zu verlieren, der nicht so gut ist wie du. Manchmal gewinnt aber ein Spieler oder ein Team, das nicht so talentiert oder trainiert ist, doch an diesem Tag läuft es halt gut für sie. Es ist etwas anderes, wenn man gegen jemanden verliert, der besser ist als du. Dann kann man mit dem Wissen vom Spielfeld gehen, dass man sein Bestes gegeben hat – aber geschlagen wurde. Der bessere Spieler oder das bessere Team hat gewonnen.
In 1, Mose 32 hatte Jakob den fantastischsten Wettkampf aller Zeiten – ein Ringen mit Gott. Geistlich gesehen kann man mit Gott im Gebet ringen, oder in einem geistlichen Kampf. Aber Jakobs Ringen war genauso körperlich wie geistlich. Er befand sich in einem Wettkampf mit Gott in menschlicher Gestalt – der Mann in 1. Mose 32,25 war Gott selbst.
Auf körperlicher Ebene hat Jakob verloren. Gott berührte seine Hüfte und der Kampf war für ihn vorbei. Nachdem er die ganze Nacht gekämpft hatte, humpelte Jakob am Morgen als Verlierer zurück zu seiner Familie. Aber Jakob hatte geistlich gewonnen; er klammerte sich an Gott, bis dieser ihm Segen verhieß (1. Mose 32,27).
Jakob war ein zufriedener Verlierer. Ein Besserer hatte ihn geschlagen. Manchmal muss das so sein, damit man Gottes Segen erhalten kann. Manchmal muss man sich mit Gott anlegen, Mann gegen Mann, verlieren, und dann Ihm als unserem Herrn die Ehre geben. Dann sehen wir Gott als uns überlegen, als Konkurrent, der uns fair und eindeutig geschlagen hat. Als Gewinner von jedem Wettkampf verdient Gott unseren höchsten Respekt. Und als Verlierer in diesem Wettkampf kann ich immer noch mit erhobenem Kopf gehen. Ich wurde von jemandem, der besser ist, geschlagen.
Auf welche Art ringe ich mit Gott? Es gibt viele Gelegenheiten für mich, dem zu widerstehen, was Gott von mir will. Ich kämpfe vielleicht nicht körperlich gegen Ihn, so wie Jakob es tat, aber mein Widerstand ist genauso echt, und meine Hoffnungen darauf, Gott erfolgreich zu widerstehen, sind zum Scheitern verurteilt.
Einen Kampf gegen Gott zu verlieren ist etwas Gutes. Es führt mich dahin zurück, dass ich mich erinnere: dass Gott der Schöpfer ist und ich Seine Schöpfung. Dieses Wissen und das Leben als Sein Geschöpf ist tröstlich. Ich kann zu Gott hoch schauen und Ihn als den ehren, der es wirklich verdient, mein Herr zu sein. Er hat gewonnen.
Heute kannst du folgendes beten: „Herr, hilf mir heute zu erkennen, wo ich Dir widerstehe. Bitte gewinne da gegen mich. Und wenn ich merke, dass du gewinnst, lass mich Deinen Segen in meinem Verlieren sehen.“