Offene Häuser, offene Leben

„Sondern gastfreundlich…“ (Titus1,8)

Als Paulus die Charaktereigenschaften auflistet, nach denen Titus die Gemeindeleiter der vielen neuen Gemeinden auf der Insel Kreta aussuchen sollte, nennt er hier die Gastfreundschaft. Das heißt, Gott sieht dies als ein Charaktermerkmal einer Person, die eine Leitungsfunktion unter Gottes Kindern hat. Gott sieht, ob wir gastfreundlich sind oder nicht; Gott ist es wichtig, ob wir gastfreundlich sind oder nicht.

Das alte griechische Wort, dass wir mit gastfreundlich übersetzen ist philoxenos, und bedeutet „Fremde (xenos) liebend (philo).“ Ein Merkmal eines gottgefälligen Charakters ist, dass man nicht nur die eigenen Familie oder Gruppe liebt, sondern auch Liebe für Fremde und Ausländer hat.

Von Natur aus stehen wir zu den zu uns Gehörenden. Es mag gefährlich oder dumm erscheinen, Fremde zu lieben. Aber so liebt Gott uns. Die Bibel sagt uns, dass wir einst Fremde für Gott waren (Epheser 2,12 und 2,19). Als wir Fremde für Ihn waren, liebte Er uns und lud uns zu Sich ein.

Die Gastfreundschaft hatte im antiken Mittleren Westen eine hohe Bedeutung. Wenn Reisende weite Strecken durch trockene und gefährliche Gebiete zurücklegten, konnte die Gastfreundschaft eines Fremden den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Einem Fremden in Not nicht zu helfen war eine Schande, und das Geschenk einfacher Gastfreundschaft wurde hoch geschätzt.

Wir lieben den Psalm 23 als eine schöne Beschreibung von Gott als unserem Hirten – und das ist Er. Doch Psalm 23 beschreibt Gott auch als unseren Gastgeber. Er bereitet einen Tisch vor, sogar in Anwesenheit unserer Feinde (Psalm 23,5). Wenn wir in Gottes Haus kommen, salbt Er unseren Kopf mit Öl, eine Begrüßungsgeste in der Antike (Psalm 23,5). Er füllt unseren Becher mit einer Erfrischung, so dass er überfließt (Psalm 23,5).

So wie Gott das macht, sollten es auch Seine Kinder tun. Sie sollten gastfreundlich sein und ihre Häuser und Herzen öffnen, sowohl für Freunde als auch für Fremde. Es ist nicht damit getan, sie damit zu beeindrucken, was wir für tolle Gastgeber sind und was wir für schöne Dinge besitzen. Sondern wir sollten sie in Jesu Namen segnen und ihnen unsere Leben öffnen.

In Römer 12,13 steht, dass Gottes Kinder Gastfreundschaft „üben“ sollen. Der Gedanke dahinter ist, dass man Menschen, die man nicht kennt, einladen soll. Das ist Liebe in Tat – nicht nur Gefühle – und das gilt für jeden Christen, nicht nur für Leiter. Öffne dein Heim und dein Leben für jemanden.

 

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David Guzik:
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