Das Gute lieben
„das Gute liebend…“ (Titus 1,8)
Der Apostel Paulus gab Titus eine Liste mit Charaktereigenschaften, nach denen er bei den Gemeindeleitern suchen sollte. Er zählte 18 Aspekte dabei auf. Nummer 12 davon sehen wir hier in Vers 8, nämlich dass ein Leiter von Gottes Kindern das Gute lieben soll.
Das alte griechische Wort (philagatos) wird nur an dieser Stelle im Neuen Testament benutzt. Philos bedeutet Liebe und agathos heißt Gutes oder Tugend. Setzte beides zusammen und du hast den Ausdruck das Gute liebend oder sogar „Förderer der Tugend“ erfasst.
In der Welt gibt es viel Böses und Korruption. Ich glaube nicht, dass das etwas Neues ist; es gab immer viel Böses und Korruption! Doch wir als Gläubige sollten niemals die bösen Dinge dieser Welt lieben. Wir sollten das, was gut ist, lieben.
In Micha 3,2 sprach der Prophet gegen jene, die das Gegenteil taten: Und doch hasst ihr das Gute und liebt das Böse. Man kann das häufig beobachten; solche, die das Gute hassen und das Böse lieben. Die durcheinander geratene Moral unserer Zeit ist die Ursache für so viel Zerrissenheit und Probleme in der Welt. Der gottgefällige Mann oder die gottgefällige Frau hat einen Sinn für moralische Reinheit. Sie sehen das Gute und erkennen es als gut; und sie sehen das Schlechte und nennen es auch so.
Dieser Sinn für moralische Reinheit lässt uns nicht nur das Gute lieben, sondern auch das Böse hassen. In Psalm 97,10 steht: Die ihr den HERRN liebt, hasst das Böse! Und in Amos 5,15 lesen wir: Hasst das Böse und liebt das Gute, damit ihr lebt.
Das Gute zu lieben und das Böse zu hassen kann schwierig sein. Es erfordert Mut und moralische Reinheit, was heutzutage selten geworden ist. Oft wird das auch damit verwechselt, dass man meint böse Menschen hassen zu müssen. Doch man kann das Böse hassen, das die Menschen tun und sich sogar dagegen stellen ohne die Menschen an sich zu hassen. Wir können sie in Jesu Namen lieben und für Gottes Güte in ihren Leben beten, auch wenn sie schlimme Dingen tun. Und wenn du glaubst, dass es unmöglich ist die Sünde zu hassen und gleichzeitig den Sünder zu lieben, dann denke daran, dass wir das bei uns selbst die ganze Zeit über tun. Wir lieben uns selbst (Epheser 5,29), während wir gleichzeitig unsere Sünde hassen. Wir können das auch bei anderen tun.
Schließlich erinnere dich daran, dass Gott das ultimative Gute ist: Jakobus 1,17 sagt: Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter. In Markus 10,18 sagt Jesus: Niemand ist gut als Gott allein. Gott ist die Quelle von allem Guten. Und Gott lädt uns ein zu schmecken und zu sehen, dass der HERR gut ist (Psalm 34,8). Das Gute lieben heißt Gott lieben.