Left Alone

Lasst in Ruhe

Ephraim ist an die Götzen gebunden, lass ihn in Ruhe. (Hosea 4,17)

Nachdem das Volk Gottes in zwei Nationen aufgeteilt worden war – Juda und Israel, war der größte und einflussreichste Stamm im nördlichen Königreich Ephraim. Daher ist es nicht unüblich, Propheten zu finden, die die Nation Israels als „Ephraim“ zu bezeichnen. Hier in Hosea 4,17 haben wir ein klares und tragisches Beispiel dieser Bezeichnung: Ephraim ist an die Götzen gebunden, lass ihn in Ruhe.

Left Alone

Als das Volk Gottes Götzen nachfolgte, geschah dies nicht, weil es begeistert davon war, sich vor Statuen zu verbeugen. Es geschah wegen der Sehnsucht nach den Dingen, die diese Gottesbilder repräsentierten. Baal war der Gott des Wetters, und in einer landwirtschaftlichen Gemeinschaft, hatten die Landwirte häufig das Gefühl, sie müssten den Gott des Wetters glücklich machen, um sicher zu stellen, dass es weiterhin regnet. Astoreth war die Göttin der Sexualität und der Fruchtbarkeit. Die Menschen „beteten“ sie an, um gesetzwidriges Vergnügen mit einer Tempelprostituierten haben zu können oder um sie zu besänftigen für mehr Fruchtbarkeit in der Familie, den Herden oder Feldern.

Als das Volk Gottes Götzen nachfolgte, gab es kaum eine bewusste Ablehnung des Herrn. Eher glaubten sie, sie würden die Anbetung einer lokalen Gottheit ihrer Anbetung von Jahwe „hinzufügen“. In ihren Köpfen sagten sie sich: „Wir lieben den Herrn noch, wir wollen einfach nur die anderen Götter auch verehren.“ Aber der Herr Gott Israels wollte nichts davon. Als Er sah, dass Ephraim Götzen hinzutat, kündigte Er Sein Gericht an: Lass ihn in Ruhe.

Das scheint ein ziemlich mildes Urteil zu sein. Lass ihn in Ruhe – das ist nicht sehr hart. Die meisten Kriminellen wären froh, wenn die Polizei und die Gerichte sie einfach in Ruhe ließen. Jeder Schuldner wäre glücklich, wenn seine Kreditgeber ihn in Ruhe ließen. Aber wenn Gott jemanden in Ruhe lässt, dann ist das Gericht.

Im Fall des antiken Israels war es Gericht, weil Gott wusste, was kommen würde. Als die mächtige assyrische Armee gegen sie aufmarschierte, kämpften sie für sich selbst – Gott ließ sie in Ruhe. Wenn eine solche Krise kommt, wollen wir plötzlich nicht mehr, dass Gott uns alleine lässt. Verzweifelt flehen wir Ihn dann um Hilfe an. Aber manchmal sagt Gott: „Du wolltest mich nicht, also respektiere ich deinen Wunsch. Da musst du alleine durch.“ Das ist schlecht für dich.

Wir wollen nicht, dass Gott uns alleine lässt, weil wir Ihn brauchen, damit Er uns vor unseren geistlichen Feinden beschützt. Satan wollte Petrus wie Weizen aussieben, aber Jesus ließ Petrus während diesem Angriff nicht allein. Jesus betete für Petrus, und dieser ging siegreich daraus hervor (Lukas 22,31-32).

Wir wollen nicht, dass Gott uns alleine lässt, weil wir Ihn brauchen, damit Er uns vor uns selbst beschützt. Wenn wir uns selbst überlassen sind, mit unseren eigenen sündhaften Herzen, driften wir mit Sicherheit vom Herrn weg. Das Einzige, das Gott tun muss, um sicherzugehen, dass ein Mensch sich zugrunde richtet, ist, ihn alleine zu lassen. Unser Gebet sollte immer sein: „Herr, lass mich nicht allein. Arbeite weiter an mir.“

Tatsache ist, dass Er uns nie allein lässt. Nur manchmal respektiert Er unseren Wunsch, allein zu sein. Doch letztendlich willst du nicht, dass Gott dich alleine lässt. Verfolge Gott, wie die Witwe, die nicht aufgab (Lukas 18,3-5) und du musst dich nie mehr darum ängstigen, allein gelassen zu werden.

Chariots and Horsemen

Streitwagen, Reiter oder der Herr?

Wehe denen, die nach Ägypten hinabziehen, um Hilfe zu suchen, und sich auf Pferde verlassen und auf Streitwagen vertrauen, weil es so viele sind, und auf Reiter, weil sie sehr stark sind, aber auf den Heiligen Israels nicht schauen und den HERRN nicht suchen! (Jesaja 31,1)

Die Bedrohung war real und sie raste auf Jerusalem zu. Es war die mächtige Armee der Assyrer, berüchtigt für ihre Grausamkeit und Zerstörung. Wegen dieser drohenden Gefahr mussten die Führer von Juda etwas tun, aber tragischerweise taten sie das Falsche. Sie lagen falsch mit dem, was sie taten und mit dem, was nicht taten. Der Prophet Jesaja sprach beides in diesem einzigen Vers an.

Chariots and Horsemen

Der erste Fehler war die Sünde, dass die auf Ägypten und seine militärische Kraft vertrauten. Der zweite war die Sünde, dass sie nicht auf den Heiligen Israels schauten. Darum sagt er: „Wehe denen, die nach Ägypten hinabziehen, um Hilfe zu suchen, um sich auf Pferde zu verlassen und auf Streitwagen zu vertrauen.“ Gott hatte die Stämme Israels zu einer besonderen Beziehung mit Ihm berufen, und Er hatte versprochen, sie im verheißenen Land zu beschützen, wenn sie Ihm vertrauten. Doch in diesen Umständen, hielt der Anführer des Königreichs Juda es für einfacher, nach Ägypten hinabzuziehen, um Hilfe zu suchen, anstatt auf Gott zu vertrauen, der doch bei ihnen war.

Um fair zu sein, muss man erwähnen, dass Juda Grund hatte in Streitwagen zu vertrauen. Sie sahen die Anzahl der Streitwagen von Ägypten: weil es so viele sind. Viele Streitwagen könnten Juda bestimmt vor den Assyrern retten!

Sie dachten auch, dass sie Grund hatten, auf Reiter zu vertrauen. Sie sahen sich die Reiter der ägyptischen Armee an und erkannten, dass sie sehr stark waren. Sicherlich könnten die starken Reiter von Ägypten sie retten!

Diese zwei Gründe konnten sie finden, doch sie fanden keinen Grund, dem Herrn zu vertrauen. Es ist wichtig, zu erkennen, dass sie ihren Glauben nicht verloren hatten. Man kann sagen, dass jeder durch Glauben lebt. Hier hatten die Anführer von Juda jede Menge Glauben, doch sie glaubten an Streitwagen und Reiter von Ägypten.

Glaube ist einfach ein Teil der menschlichen Natur. Finanzgenies glauben an die Kräfte des Marktes. Militärische Anführer glauben an Bomben und Waffen. Wissenschaftler glauben an die Ordnung der Natur. Nach demselben Muster glaubten die Anführer Jerusalems an Ägypten.

Das lässt uns über uns nachdenken. Manchmal sagen wir uns selbst, dass wir mehr Glauben brauchen, wenn wir doch genug Glauben haben; wir glauben nur an die falschen Dinge. Auf unsere eigene Art glauben wir an Streitwagen und Reiter von Ägypten anstatt an den Gott, der einen Bund mit uns einging, dass Er unser Gott ist, wenn wir Sein Volk sind.

Wie viel besser ist es, das Herz des Psalmisten in Psalm 20,8 zu haben: Jene rühmen sich der Wagen und diese der Rosse; wir aber des Namens des HERRN, unseres Gottes. Unser Vertrauen sollte nur im Herrn liegen. Ich mag, was der alte puritanische Schriftsteller John Trapp sagte: „Derjenige, der mit einem Fuß auf dem Felsen steht und mit dem anderen auf Treibsand, wird sinken und untergehen, genauso sicher, wie er untergehen würde, wenn er mit beiden Füßen auf Treibsand stünde.“

Stelle sicher, dass du mit beiden Füßen auf dem Felsen des echten Vertrauens auf Gott stehst.

Trading Gold for Bronze

Gold gegen Bronze tauschen

Und er nahm die Schätze des Hauses des HERRN und die Schätze des königlichen Hauses, alles nahm er weg, auch alle goldenen Schilde, die Salomo hatte machen lassen. An ihrer Stelle  ließ der König Rehabeam eherne Schilde machen und übergab sie den Obersten der Leibwächter, welche die Tür am Haus des Königs hüteten. (1. Könige 14,26-27)

Salomos Tempel war eine der großen Leistungen des antiken Israels – dieses schöne Gebäude war voll mit Wertgegenständen, die den Segen und die Herrlichkeit von Salomos Reich widerspiegelten. Das macht es umso trauriger, zu lesen, was Salomos Sohn Rehabeam machte: Und er nahm die Schätze des Hauses des HERRN und die Schätze des königlichen Hauses. Salomo hatte seinem Sohn großen Reichtum hinterlassen, sowohl im Tempel als auch im Palast. Nach nur fünf Jahren war fast alles weg.

Trading Gold for Bronze

In 1. Könige 10,16-17 können wir mehr darüber lesen. Hier werden 500 Schilde, 200 kleine und 300 große, genannt. Diese wunderbaren Schilde standen im Haus des Libanonwaldes, doch sie wurden nicht im Kampf genutzt. Gold war zu schwer und zu weich dafür. Dies war ein Beispiel für die Betonung des Bildes über das Wesentliche, die mit Salomo begann und mit Rehabeam schlimmer wurde. Weil sie sich nur noch für das Äußere interessierten, ging das Wesentliche verloren. Diese goldenen Schilde wurden den Ägyptern übergeben. Man schätzt, dass sie 33 Milionen Dollar wert waren – und nun waren sie in der Hand der Ägypter.

An ihrer Stelle ließ der König Rehabeam eherne Schilde machen. Das Austauschen von Gold gegen Bronze ist ein perfektes Bild für den Abstieg in den Tagen Rehabeams. Wir lesen auch, dass er sie an den Obersten der Leibwächter übergab. Zur Zeit von Salomo hingen die goldenen Schilde im Haus des Libanonwaldes (1. Könige 10,16-17). Unter Rehabeam wurden die bronzenen Schilde in einem bewachten Raum für besondere staatliche Anlässe aufbewahrt.

Man kann sich fast vorstellen, wie König Rehabeam durch diese Hallen mit den Schilden geht und sich selbst versichert, dass es keinen großen Unterschied zwischen den goldenen und den bronzenen Schilden gab. Trotzdem war es wirklich ein trauriger Versuch, den Schein zu wahren.

Das kann auch unseren geistlichen Zustand beschreiben. Unsere geistliche Stärke und Ehre wird uns durch Sünde und Kompromisse geraubt. Doch wir arbeiten hart daran, nach außen hin geistlich auszusehen und beschäftigt zu wirken. Rituale ersetzen Beziehungen. Wir dienen Gott mit dem Autopiloten anstatt mit echter Liebe. Bronze ersetzt Gold.

Denke daran, wie tief Rehabeam in nur ein paar Jahren fiel. Er erbte ein Königreich, und nur fünf Jahre später konnte er sein Reich nur noch dadurch beschützen, dass er seinen Feinden die Schätze überließ, die er von seinem Vater geerbt hatte. An Salomos Hof achtete man kein Silber (1. Könige 10,21); und nun gab sein Sohn sich mit Bronze zufrieden. Die Dynastie ging in fünf Jahren von Gold zu Bronze.

2. Chronik sagt über Rehabeam: „Er tat aber, was böse war, denn er hatte sein Herz nicht darauf ausgerichtet, den HERRN zu suchen.“ (2. Chronik 12,14) Das spricht von seiner fehlenden Beziehung zum Herrn. Das ist ein sicherer Weg, um von Gold zu Bronze zu kommen.

Wo Leben

Was ihr nun von Anfang an gehört habt, das bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, so werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben. (1. Johannes 2,24)

Von Natur aus gefallen uns oft Dinge, weil sie neu sind. Wir denken fast immer, dass neu besser ist. Doch die Wahrheit ist, neu ist selten besser. Das, was ihr von Anfang an gehört habt, ist besser. Paulus sagte in Galater 1, dass wir, selbst wenn ein Engel vom Himmel käme und uns etwas Neues erzählte, wir ihn ablehnen sollen. Das ist nicht leicht, denn wir sind versucht „hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit mit der sie zum Irrtum verführen“ zu werden. (Epheser 4,14) Manchmal sind wir begierig auf etwas „Neues“ und „Aufregendes“, auch wenn es uns von dem, was wir von Anfang an gehört haben, trennt.

Das, was wir von Anfang an gehört haben, beschreibt aber nicht jede Lehre, die ein Christ gehört hat, seit er Jesus nachfolgt. Der Anfang ist für die Leser des Johannes die Zeit, als sie die Lehren der Apostel hörten, die für uns im Neuen Testament festgehalten wurden. Es ist die Botschaft der Bibel im Allgemeinen, und besonders die Botschaft des Neuen Testaments.

Einfach gesagt, wir bleiben in dem, was wir von Anfang an gehört haben, wenn wir nah an der Bibel bleiben. Wenn das dein Aufenthalt als junger Christ war, ist das wunderbar. Aber wenn nicht, dann halte dich jetzt dort auf. Das ist das, was Johannes sagen will, wenn er schreibt, das bleibe in euch. Es bedeutet nicht nur, das zu wissen, sondern darin zu leben. Wenn wir in der Einfachheit der Wahrheit von Jesus Christus leben, dann werden wir in dem Sohn und in dem Vater bleiben. Unsere Welt ist voll von Leuten, die nach Gott suchen, manche ernsthaft, manche nicht so ernsthaft. Doch wenn jemand wirklich in Gott leben will, dann sagt uns Johannes, wie man das macht: lass die Botschaft der Apostel (was ihr von Anfang an gehört habt) in dir leben.

Johannes sagte nicht: „wenn du Gottes Wort kennst, dann kennst du Gott“, denn man kann ein rein intellektuelles Wissen von Gottes Wort haben. Aber er sagte: „wenn Gottes Wort in dir lebt, dann lebt Gott in dir.“ Wir können eine lebendige und wachsende Beziehung zu Gott durch Sein Wort haben.

In Jesus bleiben (in Ihm leben) ist keine passive Sache; es ist etwas Aktives. Wir müssen uns selbst mental und geistlich geben, um in Jesus zu leben. Charles Spurgeon sagte: „Wir bleiben in Ihm nicht durch ein physikalisches Gesetz, so wie ein Stück Eisen auf der Erde bleibt; sondern durch ein mentales und geistliches Gesetz, das uns durch die Größe göttlicher Liebe und Güte an den Herrn Jesus bindet.“

Wo lebst du heute? Lebe in Seinem Wort, und du wirst in Ihm leben.

Vergesslichkeit und Fruchtbarkeit

Und Joseph gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse, denn er sprach: Gott hat mich alle meine Mühsal vergessen lassen und das ganze Haus meines Vaters. Dem zweiten aber gab er den Namen Ephraim, denn er sprach: Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends. (1. Mose 41,51-52)

Heute wählen wir die Namen unserer Kinder sehr sorgfältig, suchen in Büchern nach der Bedeutung der Namen. Wir wollen unseren Kindern Namen geben, die etwas Besonderes bedeuten, sowohl für uns als auch für sie selber.

Das ist nichts Neues. Vor vielen tausend Jahren, gab Joseph seinen beiden Söhnen Namen, die das, was Gott in seinem Leben getan hatte, widerspiegelten.

Erstens gab er seinen Söhnen jüdische Namen: Manasse und Ephraim. Er lebte schon viele Jahre in Ägypten und war mit einer ägyptischen Frau verheiratet. Joseph war in Ägypten, weil die anderen Söhne Israels ihn als Sklave dorthin verkauft hatten. Doch Joseph wusste, wer er war: ein Sohn Israels. Er war in Ägypten, aber er war kein Ägypter. Genauso wie Jesus möchte, dass wir in der Welt sind, aber nicht von der Welt (Johannes 17,14-16).

Zweitens fällt der Name der ersten Sohnes auf: Manasse, was Vergesslichkeit bedeutet. Er nannte seinen Erstgeborenen Manasse, weil Gott Joseph all seinen früheren Schmerz im Leben vergessen ließ. Joseph war von seinem Vater verwöhnt worden, von seinen Brüdern wurde er abgelehnt und dann von ihnen angegriffen und in die Sklaverei verkauft. Er war im Gefängnis, weil er Gott ehrte, und jene, denen er geholfen hatte, vergaßen ihn. Obwohl er jahrelang so behandelt wurde, konnte er sagen: „Ich entscheide mich, das alles zu vergessen.“

Drittens nannte er seinen zweiten Sohn Ephraim, was Fruchtbarkeit bedeutet. Er gab ihm diesen Namen, weil Gott ihn in Ägypten fruchtbar gemacht hatte. Er war aus der Grube bis zum Gipfel gekommen und war der zweitmächtigste Mann nach dem Pharao. Gott hatte Joseph gesegnet und gab ihm Frieden und Segen.

Siehst du die Verbindung? Wir können nicht Ephraim sein, wenn wir nicht zuerst Manasse waren. Mit anderen Worten, wir können nicht wirklich fruchtbar sein, wenn wir nicht auch vergessen.

In seinem Buch „Die große Scheidung“ beschreibt C.S. Lewis die Hölle als einen Ort, an dem niemand irgendetwas vergisst. Jede Person in der Hölle erinnert sich an jede Beleidigung, jedes grausame Wort, jedes Unrecht, das einem angetan wurde; und keiner kann je vergeben. Doch im Himmel werden alle diese Dinge weggetan, denn alles wird neu.

Wie viel Frucht wird in deinem Leben zurückgehalten, weil du etwas nicht vergeben willst, was vergeben werden sollte? Wir sollten wie Paulus sein, der sagte: „Ich vergesse, was dahinten ist und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus“ (Philipper 3,13-14). Manchmal führt Vergesslichkeit zu Fruchtbarkeit.

Hör auf so zu tun, als ob

Als sie nun Lo-Ruchama entwöhnt hatte, wurde sie wieder schwanger und gebar einen Sohn. Da sprach Er: Nenne ihn Lo-Ammi, denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht der Eure! (Hosea 1,8-9)

Der Prophet Hosea hatte eine einzigartige und schwierige Berufung. Gott sagte ihm, er solle eine Prostituierte heiraten, um die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk darzustellen. Als sie heirateten, hoffte Hosea, wie jeder Ehemann, dass die Zusage, die sie einander machten, sie zusammenhalten würde, doch seine Frau (namens Gomer) gab ihren früheren Beruf nicht auf. Weil seine Frau ihn betrog, hatte Hosea eine besondere Einsicht darauf, wie Gott sich fühlte, da Israel Ihn betrog und Ihn nicht treu liebte wie Gott sie liebte.

Im Laufe der Zeit wurden in dieser unglücklichen Familie drei Kinder geboren, und jedes Kind wird in Hosea 1 genannt. Der erste Sohn von Hosea und Gomer hieß Jesreel, was „verstreut“ bedeutet. Israel würde bald ins Exil verstreut werden durch die assyrische Armee.

Hosea - three kids

Das zweite Baby war ein Mädchen, namens Lo-Ruchama. Ihr Name bedeutet „Keine Gnade“. Jedes Mal, wenn das Kind bei diesem Namen gerufen wurde, wurden Hosea und alle anderen an das kommende Gericht und das Exil erinnert. Für das Nordreich Israel war Gottes Zeit der Barmherzigkeit vorbei. Er war hunderte von Jahren barmherzig, aber jetzt war es Zeit für keine Gnade.

Dann bekam Gomer noch einen zweiten Sohn, dessen Name war Lo-Ammi. Der Name Lo-Ammi bedeutet „Nicht mein Volk“. Jedes Mal, wenn das Kind gerufen wurde, erinnerte das Hosea und jeden anderen daran, dass das Volk Israel Gott weggestoßen hatte und sie nicht länger Sein Volk waren.

Weil Gomer die Prostitution nicht aufgegeben hatte, lag eine grausame Ironie in dem Namen Lo-Ammi. Vielleicht war dieser Sohn nicht von Hosea, sondern von einem anderen Mann. Vielleicht konnte man das am Aussehen des Kindes erkennen. Man kann sich gut vorstellen, wie Hosea und Gomer die Straße entlang gingen und den Kinderwagen mit dem kleinen Lo-Ammi schoben, der ihnen gar nicht ähnlich sah. Jemand fragt nach dem Namen des Babys und Hosea antwortet: „Nicht mein Volk“. Die Botschaft, die Gott Israel durch Hosea übermittelte war hart, also ließ Gott Hosea diese Botschaft leben.

Zusammenfassend sagt Gott Israel durch die Bedeutung des Namens Lo-Ammi: Denn ihr seid nicht mein Volk, und ich bin nicht der Eure. Das war nicht nur eine Strafe, es war eine simple Tatsache. Es war ja nicht so, als ob Israel wirklich Gottes Volk sein wollte, auch Gott wollte sie nicht. Das Volk Israel lehnte Gott ab, und der Herr erkannte das. Er spielte nicht „lass uns so tun, als ob.“ Gott sagte nicht: „Ihr tut so, als ob ihr mein Volk wärt und ich tue so, als ob ich euer Gott wäre.“ Die Zeit für solche Spielchen war vorbei.

Wenn wir über die Beziehung zwischen Hosea und Gomer nachdenken, gab es da einiges an „so tun, als ob“. Hosea tat so, als merke er nicht, wenn sie sich selbst prostituierte. Sie kam zurück und tat so, als ob nichts passiert wäre. Sie taten so, als ob sie eine glückliche Familie wären. Gott gebraucht dieses Vortäuschen in Hoseas Familie als ein Bild für das Vortäuschen zwischen dem Herrn und Seinem Volk.

Wie sieht es aus mit deiner Beziehung zu Gott? Gibt es da ein „so tun, als ob“? Bist du wirklich ein Nachfolger von Jesus Christus oder gibst du das nur vor? Was Gott durch Hosea tat, zeigt uns, dass Gott das für eine gewisse Zeit zulässt, aber es kommt der Tag, an dem das Vortäuschen enden muss. Heute sollte dieser Tag sein.

Ihr habt die Salbung

Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst alles. (1. Johannes 2,20)

Sehr oft, wenn Christen das Wort Salbung hören, dann hören sie, dass es mit einer ungewöhnlichen, übernatürlichen und komischen Stimme gesagt wird, die jeden wissen lässt, dass über etwas wirklich Heiliges gesprochen wird. Manchmal wird das Wort langsam mit einem Zittern in der Stimme ausgesprochen. Und oft wird das Wort mit der Einstellung benutzt, dass manche Christen die Salbung haben und andere nicht.

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Das Neue Testament sagt nichts über diese Art von spezieller Salbung. Johannes sagt einfach zu allen Christen: Ihr habt die Salbung. Johannes sprach von einer allgemeinen Salbung, die alle Christen haben; eine Salbung, die jedem Einsicht gibt, der sie in dem Herrn sucht.

Das Neue Testament spricht von der Salbung als Eigentum jedes Gläubigen, auch wenn einige sie vielleicht nicht zu schätzen oder zu nutzen wissen. Einige Christen heute haben eine magische oder abergläubische Vorstellung von Salbung. In ihren Köpfen ist „die Salbung“ wie ein Virus, der sich ausbreiten und eine ganze Gruppe infizieren kann. Sie denken, wenn sich jemand diesen Virus „einfängt“ kann man das daran erkennen, dass er anfängt, komisch zu reden und zu verhalten. Das ist nicht die Salbung, von der die Bibel spricht!

Salbung bedeutet, mit dem Heiligen Geist erfüllt und von Ihm gesegnet zu sein. Das haben alle Christen gemeinsam, doch wir sollten der Salbung hingegebener sein und empfänglicher dafür werden. Gott hat dich mit dem Heiligen Geist gesegnet: bist du Ihm hingegeben und empfänglich für Ihn? Gott hat dir Quellen für geistliche Einsicht und Weisheit gegeben – du kannst alles wissen.

Alles wissen bedeutet natürlich nicht, alles zu wissen, was Gott weiß. Und es heißt auch nicht, dass wir nichts mehr von anderen Christen lernen können. Aber du kannst alles wissen, was du wissen musst, um das Leben zu leben, das Gott dir gegeben hat. Wenn du das wissen willst, wird dir der Heilige Geist, der dich gesalbt hat, dies offenbaren, wenn du Ihn suchst.

Der Gedanke, der hinter der Salbung steht – wörtlich: mit Öl, ein Zeichen für den Heiligen Geist, gesalbt werden – war eine Strafe, die der Apostel Johannes in seiner Verfolgung erlebte. Alten Quellen zufolge befahl der Kaiser Domitian, dass Johannes in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen werden sollte, so als wollte er sagen: „Hier hast du deine Salbung!“

Johannes kam unversehrt wieder heraus, weil er wahrhaftig eine Salbung von Gott hatte, und Gott hatte noch mehr mit ihm vor. Gib dich Gottes Salbung in deinem Leben hin und sei empfänglich dafür, und der Geist Gottes wird auch dich beschützen und sich dir mitteilen.

how to handle success

Der richtige Umgang mit Erfolg

„Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Können wir einen Mann finden wie diesen, in dem der Geist Gottes ist? Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir dies alles mitgeteilt hat, ist keiner so verständig und weise wie du.“ (1.Mose 41,38-39)

Es heißt, dass ein erfolgreicher Vorgesetzter jemand ist, der alle Verantwortung delegieren, alle Schuld auf andere wälzen und alles Lob für sich in Anspruch nehmen kann. Nach dieser Maxime handeln einige Menschen, um zum Erfolg zu gelangen. Strategisch gesehen ist diese Methode allerdings ein wackeliges Kartenhaus – sie ist nicht sehr nachhaltig. Josefs Beispiel zeigt uns, wie wir Erfolg auf eine Weise erhalten und erhalten können, die Gott ehrt.

how to handle success

Wir sehen hier, dass der richtige Zeitpunkt entscheidend für den von Gott geschenkten Erfolg ist. Hier in 1.Mose 41 lesen wir, dass Josef gerade in diesem Moment am Höhepunkt seines Erfolges angelangt war, bis dorthin war es ein langer Weg gewesen. Josef hatte lange Zeit im Gefängnis “verschwendet” – aber in Gottes Augen war diese Zeit überhaupt keine Verschwendung gewesen. Es gehörte alles zum Plan Gottes für Josefs Erfolg. Bereits in seiner Jugend hatte Josef gespürt, dass Gott große Pläne mit ihm hatte. Aber er hatte keine Ahnung, dass die Erfüllung dieser großen Pläne so lange dauern würde.

In Psalm 31,15+16 heißt es: “Aber ich vertraue auf dich, o HERR; ich sage: Du bist mein Gott!  In deiner Hand steht meine Zeit.“ Kannst du das auch sagen? Kannst du zu Gott sagen: „Meine Zeit steht in deiner Hand?“ Oft haben wir das Gefühl wir seien bereit für das, was Gott für uns oder durch uns tun möchte; aber wir müssen im Herrn ruhen und zu ihm sagen: „Meine Zeit steht in deiner Hand.“

Josef war vom Pharao befördert worden, er war wie Phönix aus der Asche aufgestiegen. Trotzdem dürfen wir nicht denken, der Pharao sei für Josefs Erfolg verantwortlich. Das war Gott. Josef hatte nicht darauf gewartet, dass der Pharao ihn aus dem Gefängnis holte, sondern er hatte auf Gott gewartet. Der Psalmist erinnert uns: “Denn weder von Osten noch von Westen, auch nicht von der Wüste her kommt Erhöhung; sondern Gott ist der Richter; den einen erniedrigt, den anderen erhöht er“ (Psalm 75,7+8). Der Ruhm für Josephs erstaunlichen Aufstieg ins Zentrum der Macht stand weder dem Pharao noch Josef oder den Umständen zu. Es war die Erfüllung des Planes Gottes.

Wir lesen außerdem, dass Josef zwei Söhne hatte, Manasse und Ephraim (1.Mose 41,51-42). Josef lebte in Ägypten und er war mit einer Ägypterin verheiratet. Außerdem arbeitete er für den ägyptischen Pharao. Trotzdem gab er seinen beiden Söhnen hebräische Namen. Daran sehen wir, dass er Gott nicht vergessen hatte, auch nicht im Erfolg. Viele Menschen, die eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie Josef erleben, haben das Gefühl, Gott nicht länger zu brauchen. Sie denken, Gott sei nur für das Gefängnis, nicht für den Palast da. Wir sollten so sein wie Josef, ein Mann der Gott immer hingegeben war – egal ob in guten oder schlechten Zeiten.

Ein gutes Gebet für heute wäre: “Gott, bitte schenk mir ein Herz, das auf dich wartet und dir treu dient. Ich will dich niemals vergessen, auch gerade dann nicht, wenn ich in den Augen der Welt Erfolg habe.”