Große Freude durch früher gesäten Saat

Und Philippus kam hinab in eine Stadt von Samaria und verkündigte ihnen Christus. Und die Volksmenge achtete einmütig auf das, was Philippus sagte, als sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat….Und es herrschte große Freude in jener Stadt. (Apostelgeschichte 8,5-8)

Am Ende seines Dienstes auf Erden gebot Jesus Seinen Jüngern, das Evangelium auf der ganzen Welt zu predigen – zuerst in Jerusalem, dann in Judäa, dann in Samaria und dann bis ans Ende der Welt. Die meisten der ersten Christen hatten kein Interesse daran, das Evangelium den Samaritern zu bringen. Aber Philippus kam hinab in eine Stadt von Samaria und verkündigte ihnen Christus. Komischerweise führte keiner der Apostel die Mission an. Es blieb einem der Diakone der frühen Gemeinde überlassen – einem Mann namens Philippus. Als die Christen sich durch die Verfolgung nach Stephanus Tod zerstreuten, ging Philippus nach Samaria.

Wer waren die Samariter? 600 Jahre vor Philippus hatten die Assyrer diesen Teil des Nordreichs Israel erobert und alle wohlhabenden und mittelständigen Juden aus diesem Gebiet deportiert. Dann zogen sie zu einer heidnischen Bevölkerung von weit weg. Diese Heiden vermischten sich mit den übriggebliebenen Juden im Norden Israels, und von diesen stammten die Samariter ab. Darum gab es tief verwurzelte Vorurteile – fast schon Hass – zwischen den Juden und den Samaritern. Vielleicht erinnerst du dich, dass Jakobus und Johannes im Lukas Evangelium (Lukas 9,51-56) einst dachten, dass die Samariter nur dafür gut waren, um von Gottes Gericht verbrannt zu werden.

Jesus dachte nicht so über die Samariter. Er hatte nie Vorurteile wegen der Nationalität oder ethnischem Hintergrund. Der auferstandene Jesus berührte das Leben von Philippus, darum gab es keinen Raum für diese Art von Vorurteilen in seinem Herzen. Er war den Samaritern gegenüber nicht rassistisch.

Philippus kam zu den Samaritern und verkündigte ihnen das Evangelium, mit Zeichen und Wundern als beindruckenden Beweis. Als die Leute zu Jesus fanden, gab es große Freude in der Stadt. Philippus` Dienst brachte spektakuläre Ergebnisse. Man kann sagen, dass ein Grund für diese Frucht der war, dass Jesus schon während Seinem Dienst in Samaria die Saat dafür gesät hatte (siehe Johannes 4,1-26). Nun brachte Philippus die Ernte ein. Sicher gab es auch eine Ernte als Jesus und Seine Jünger das Werk in Johannes 4 taten, aber dieses Werk von Philippus war eine zweite Ernte, die der ersten folgte.

Jesus sähte und Philippus erntete. Der Apostel Paulus gebrauchte dasselbe Bild, um das Werk im Dienst zu beschreiben: Ich habe gepflanzt, Apollos hat es begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben (1. Korinther 3,6). Die Ernte ist herrlich – aber sie kann nicht geschehen, wenn nicht jemand die Saat gesäht hat. Darum kann keiner sagen, dass es wichtiger ist, zu ernten als zu sähen. Beides ist notwendig.

Vielleicht siehst du gerade in den Dingen, die du zu Gottes Ehre tust, nicht so viel Frucht wie du gerne würdest. Bedenke, dass du vielleicht die Saat für eine spätere Ernte sähst. Vielleicht wird jemand anderes ernten.

Kannst du mit dieser Art, wie Gott arbeitet, zufrieden sein? Kannst du Ihm dienen, wie auch immer Er führt, wissend, dass du vielleicht die Saat sähst und jemand anderes die Früchte erntet? Es bedeutet, dass wir dem Meister Farmer vertrauen müssen, der weiß, wann am besten gesäht und geernte wird – und dann müssen wir uns an die Arbeit, die vor uns liegt, machen.

Fallen

Wer sich mit den Gefangenen beugen will, der muss mit den Erschlagenen fallen (Jesaja 10,4)

Das mächtige assyrische Reich bedrohte das Königreich Israel, und sie waren nicht bereit sich dieser Bedrohung zu stellen. Sie waren in politischer, militärischer und vor allem geistlicher Hinsicht nicht bereit dazu. Ihre einzige Hoffnung lag darin, sich ganz auf den Herrn zu verlassen, aber das taten sie nicht. Sie wollten unabhängig sein von ihrem Gott, und ihre „Unabhängigkeitserklärung“ würde zu ihrem Verderben werden.

Ihr Verderben kam nicht direkt von einem rachedurstigen Gott. Indem Israel sich von Gott unabhängig erklärte, säten sie ihre eigene Zerstörung. Als die Bedrohung durch die Assyrer kam, ließ Gott sie einfach auf ihrer eigenen Füßen stehen. Doch sie konnten nicht stehen, also fielen sie.

Darum sagte Gott: „Wer sich nicht mit den Gefangenen beugen will, der muss mit den Erschlagenen fallen.“ Alles was Gott tun musste, um hartes Gericht über sie zu bringen, war, Seinen Schutz wegzunehmen. Der Herr sagt: „Ohne mich gibt es keine Hoffnung für euch.“ Für lange Zeit lebte Israel in ihrer Anbetung und ihrem Gehorsam ohne Gott. Nun standen sie vor ihren Feinden ohne Gott. Es ist eine schmerzhafte Wahrheit – wenn wir Gott lange genug ablehnen, gibt Er uns genau das, was wir wollen. Uns ist nicht klar, wie sehr wir Gott brauchen, bis wir an den Punkt kommen, an dem die Israeliten hier waren, und wir uns ohne Gott wiederfinden.

Tragischerweise konnten sie nicht stehen bleiben. Stattdessen war ihre Position das Gegenteil davon – sie mussten sich beugen. Wenn die Assyrer andere Nationen eroberten, reichte es ihnen nicht zu gewinnen. Sie hatten ein perverses Vergnügen daran, ihre Feinde zu demütigen und zu knechten. Sie taten alles, um sie zu erniedrigen. Hier sagt Gott: „Ihr habt mich zurückgewiesen, also werdet ihr euch ohne Mich in Demütigung und Erniedrigung vor euren Feinden beugen.“

Sich zu beugen ist nicht immer schlecht. Ein hebräisches Wort des Alten Testaments, das mit Anbetung übersetzt wird, ist das Wort shachah. Es bedeutet, sich in Ehrfurcht zu beugen oder jemanden zu huldigen. Doch Jesaja 10,4 benutzt ein anderes Wort für beugen: das hebräische Wort kara. Es ist kein gutes Wort; es bedeutet zu versinken, herunter zu fallen, zu erniedrigen oder zu unterdrücken. Israel hatte die Wahl – sich auf gute Weise vor einem liebenden Gott zu beugen, oder auf demütigende Weise vor seinen Feinden. Was würden sie tun?

Für den Thron bestimmt

Da sprach der König zu ihnen: Nehmt die Knechte eures Herrn mit euch und setzt meinen Sohn Salomo auf mein Maultier und führt ihn hinab zur Gihon Quelle! Und der Priester Zadok und der Prophet Nathan sollen ihn dort zum König über Israel salben; und stoßt in das Schopharhorn und ruft: Es lebe der König Salomo! Und zieht hinter ihm herauf, und er soll kommen und auf meinem Thron sitzen und König sein an meiner Stelle; denn ich habe ihn dazu bestimmt, dass er Fürst über Israel und Juda sein soll! (1. Könige 1,33-35)

Bevor er starb, war König David sehr darauf bedacht, dass Salomo König wurde, und er wollte, dass jeder wusste, dass dieser für den Thron bestimmt war. David sagte: „Der Priester Zadok und der Prophet Nathan sollen ihn zum König salben.“ Dies ist ein seltener flüchtiger Blick im Alten Testament auf alle drei Ämter in Zusammenarbeit – Prophet, Priester und König. Alle drei arbeiteten zusammen, denn David wollte, dass die Ausrufung von Salomo als Nachfolger überzeugend war. Er hatte einen Fünfpunkteplan:

– Reite auf meinem eigenen Maultier
– Lass Zadok, den Priester, und Nathan, den Propheten, ihn salben
– Stoßt in das Horn
– Sagt: „Es lebe König Salomo!“
– Er soll kommen und auf meinem Thron sitzen

Man kann sagen, dass Gott genauso daran gelegen ist, uns wissen zu lassen, dass wir für einen Thron bestimmt sind, dass wir seine Kinder und Nachkommen sind und wir mit dem König Jesus regieren werden.

Zuerst sagt Jesus zu uns: „Reite mein Maultier.“ Das Maultier war eine bestimmte Art etwas zu transportieren – Maultiere waren selten im antiken Israel und mussten aufgrund von bestimmten Gesetzen gegen Inzucht importiert werden. Das war das antike israelische Equivalent zum heutigen Autokorso des Präsidenten. Auf dieselbe Art sagt Jesus zu den Christen: „Geh den Weg, den ich ging – gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch“ (Johannes 20,21).

Auf Seine Art sagt Jesus zu seinen heutigen Nachfolgern: „Lass Zadok, den Priester, und Nathan, den Propheten, dich salben.“ Er hat jeden Seiner Nachfolger mit dem Heiligen Geist gesalbt. Wie in 1. Johannes 2,20 steht: Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst alles.

Jesus will auch über Seine Kindern heute „in das Schopharhorn stoßen“. Er will, dass jeder von Seiner besonderen Beziehung zu Seinen Kindern weiß, und Er will dies so laut wie möglich verkünden. In Hebräer 2,11 steht: „Aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen.“

Schließlich – und vielleicht ist das das Wundervollste – sagt Jesus über Seine Kinder: „Er soll kommen uns auf meinem Thron sitzen.“ Wir sind eingeladen, mit Jesus als Überwinder zu regieren, wie in Offenbarung 3,21 steht: „Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf Thron zu sitzen.“

Dieser Punkt ist sehr schön – so wie Salomo für den Thron bestimmt war und David wollte, dass jeder es erfuhr ist der Christ heute bestimmt für einen Thron und Jesus will, dass jeder dies weiß. Vieles von dem, was wir erleben ist einfach eine Vorbereitung auf das zukünftige Regieren mit Jesus. Auch wenn niemand sonst diese Botschaft erhält, sollten wir als Gläubige wissen: wir sind für einen Thron bestimmt.

Ein seltsamer Ruhm

So wahr ihr mein Ruhm seid, den ich habe in Jesus Christus, unserem Herrn: Ich sterbe täglich! (1. Korinther 15,31)

Paulus` Thema in 1. Korinther 15 ist die Auferstehung Jesu und die Auferstehung der Christen. Einige unter den Christen in Korinth glaubten nicht an die Auferstehung der Christen, und Paulus nahm die Auferstehung von Jesus als Beweis für die kommende Auferstehung Seiner Nachfolger. Das war nicht der einzige Beweis, den Paulus lieferte, um das Prinzip der Auferstehung zu belegen. Er nahm auch sein Leben als Beispiel und sagte damit: „Ich wäre doch verrückt, wenn ich dieses Leben voller Opfer und Schwierigkeiten ohne die Hoffnung auf die Auferstehung leben würde.“ In diesem Zusammenhang entscheidet sich Paulus dafür, ein wenig anzugeben.

Als Paulus schrieb: „So wahr ihr mein Ruhm seid, den ich habe in Jesus Christus, unserem Herrn“, ließ er die Christen in Korinth damit wissen, dass er ein bißchen prahlt. Sein Prahlen lag sowohlin dem Wort „ihr“ als auch „in Jesus Christus“. Womit prahlt Paulus hier? Dass er täglich stirbt.

Für die meisten von uns ist das nichts, womit man angeben kann. Ich denke, dass Paulus hier das Verlangen der Korinther nach Ansehen und Erfolg auf den Kopf stellt. Sie prahlten mit ihrem Intellekt, ihrem geheimen Wissen, ihre Geistlichkeit und sogar mit ihrer großen Liebe, doch sie hätten niemals damit angegeben, dass sie täglich sterben.

Der griechische Kommentator Vincent sagte, dass die Bedeutung von „ich sterbe täglich“ ist „mein Leben ist in ständiger Gefahr“. Paulus Leben war so abenteuerlich für Jesus, dass er sagen konnte ich sterbe täglich. Sein Art zu Leben war sehr riskant; es gab immer Menschen, die ihn töten wollten. Ein Beispiel dafür ist Apostelgeschichte 23,12-13, als über 40 Männer schworen, nicht zu essen und zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten. Mit solchen Feinden war es kein Wunder, dass Paulus sagte ich sterbe täglich – und das war sein Ruhm!

Es ist wichtig zu verstehen, dass Paulus mit dem Satz „ich sterbe täglich“ nicht die geistliche Identifikation mit dem Tod von Jesus meinte. Er sprach nicht von dem geistlichen Sterben des Fleisches. Er meinte die ständig drohende Gefahr für sein körperliches Leben. Es ist wichtig und nützlich für einen Christen, sich täglich für die Sünde tot zu halten in Jesus Christus (wie es in Römer 6,11 steht: Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn). Doch die Aussage „ich sterbe täglich“ zu benutzen, um diese Wahrheit zu untermauern, ist nicht korrekt, denn im Zusammenhang gesehen, schrieb Paulus über die Gefahr für sein körperliches Leben.

Das traf auf Paulus zu und auch auf viele mutige Christen heute, die auf der ganzen Welt unter Verfolgung leiden. Aber was ist mit uns? Wie können wir auf diese Weise täglich sterben? Charles Spurgeon sprach davon in einer seiner Predigten mit dem Titel Tägliches Sterben.

– Berücksichtige die Sicherheit des Todes
– Halte dieses Leben in lockerer Hand
– Prüfe jeden Tag deine Hoffnung und dein Erleben von Gott
– So wie du es bei deiner Bekehrung gemacht hast, komme jeden Tag als armer und schuldiger Sünder zum Kreuz von Jesus
– Lebe so, dass du egal zu welchen Moment du stirbst, dich nicht zu schämen bräuchtest
– Habe alle deine Angelegenheiten in Ordnung, so dass du jederzeit bereit bist, von dieser in die nächste Welt zu gehen

Bitte Gott diese Woche darum, dir dabei zu helfen, täglich zu sterben – und tue das in der Hoffnung und Zuversicht auf deine Auferstehung.

Altare und Zelte

Von da zog er weiter auf das Bergland östlich von Bethel und schlug sein Zelt so auf, dass er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte. Und er baute dort dem HERRN einen Altar und rief den Namen des HERRN an. (1. Mose 12,8)

Gott hatte Abram gesagt, er solle sein Land verlassen und zu einem Ort gehen, den Gott ihm zeigen würde. Gottes gibt uns selten die Begründung für Seine Befehle, auch wenn wir manchmal glauben, wir könnten die Gründe einfordern.

Auch wenn Gott uns selten den Grund für Seine Befehle gibt, gibt Er uns doch oft Vergheißungen dafür. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, verhieß Gott Abram ein Land, eine Nation und Segen. Wenn Abram das bekommen wollte, musste er Gott gehorchen. Auch wenn sein Gehorsam sich langsam entwickelte, tat er das.

Wahrer Glaube nimmt sowohl Gottes Verheißungen als auch Seine Befehle an. Der große schottische Prediger Alexander Maclaren sagte: „Der Glaube einiger Menschen erfreut sich an Gottes Verheißungen, jedoch nicht an Seinen Geboten. Das ist kein Glaube. Wer Gott beim Wort nimmt, muss alle Seine Worte annehmen. Es gibt keinen Glauben ohne Gehorsam; es gibt keinen echten Gehorsam ohne Glauben.“

Bevor Abrams Glaube die Verheißung für ein Land vollständig erben konnte, musste er Gott gehorchen und sein altes Land und seine Familie verlassen. Gott verlangt immer noch, dass diejenigen, die ein neues Leben in Jesus bekommen, sich von den zerstörerischen Aspekten ihres alten Lebens trennen. Du kannst nicht beides haben. Entweder wird dich dein Glauben von der Welt trennen oder die Welt wird dich von deinem Glauben und von Gott trennen.

1.Mose 12,8 zeigt, dass es zwei Symbole gibt, die zu einem echten Menschen des Glaubens gehören: das Zelt und der Altar.

Das Zelt steht für jemanden, der wie ein Reisender lebt; eine Person, die Gast oder Pilger ist. Ihnen ist klar, dass das Land, das sie bewohnen nicht ihr Zuhause ist; darum leben sie in einem Zelt und nicht in einem Haus. Jeder echte Mensch des Glaubens weiß, dass diese Welt nicht sein Zuhause ist; sie sind nur zu Besuch auf diesem Planeten. Sie sind Bürger einer besseren Stadt, des Neuen Jerusalems, das vom Himmel kommen wird und nicht auf dieser Erde errichtet werden kann. Sie leben und arbeiten auf dieser Erde, aber immer in dem Bewusstsein, dass sie in Wirklichkeit Aliens und Pilger sind. Eines Tages werden sie in ihr wahres Land reisen.

Der Altar ist das andere Kennzeichen einer wahren Person des Glaubens. Er steht für ein Leben in Anbetung und Opfer. Auch wenn diese Welt nicht unser Zuhause ist, beten wir Gott an und geben Ihm unser Leben als Opfer dar, während wir hier sind. Die Welt wird unsere Altäre der Anbetung sehen, und das wird für jeden ein Zeugnis sein, dass es Menschen gibt, die Gott ehren und anbeten in diesem Land, und dass es Menschen gibt, die Opfer bringen für ihren Gott.

Möge Gott uns die Kraft und die Gnade geben, solche Menschen zu sein, die für immer so leben, dass sie das Zelt des Pilgers und den Altar des Anbeters bezeugen.

Auf Gott setzen

Denn für das Werk des Christus ist er dem Tod nahe gekommen, da er sein Leben gering achtete, um mir zu dienen an eurer Stelle.“ (Philipper 2,30)

Die Christen von Philippi hatten eine enge Beziehung zu Paulus. Sie schickten sogar einen besonderen Botschafter zu ihm, der ihm Ermutigung und Unterstützung aus Philippi bringen sollte, während Paulus im Gefängnis war. Der Botschafter, namens Epaphroditus, wurde auf seiner Reise krank.

Das edle Herz von Epaphroditus war offensichtlich, da er das Werk Jesu an erste Stelle setzte und seine persönliche Sicherheit an die zweite. Er war bereit, etwas Extremes für Gott zu tun. Paulus schrieb sogar, dass Epaphroditus sein eigenes Leben gering achtete – doch als er das schrieb, benutzte er einen bestimmten Ausdruck, der es wert ist, genau betrachtet zu werden.

Der Ausdruck „sein Leben gering achten“ wurde zur Zeit des Paulus in Spielerkreisen benutzt. Er bedeutete, dass man alles auf den Fall der Würfel setzte. Paulus meinte, dass Epaphroditus für Jesus Christus alles setzte. Was sind wir bereit für Jesus zu riskieren? Die Menschen heute riskieren unglaublich viel für Ruhm, Vermögen oder nur einen Adrenalinschub. Doch sind wir bereit, etwas für Gott zu riskieren? Vielleicht ist das ein guter Weg, um herauszufinden, wer oder was unser Gott ist – unser Gott ist das, wofür das größte Risiko eingehen. Was ist dein Gott?

In der Zeit der frühen Gemeinde gab es eine Gruppe von Männern und Frauen, die sich selbst „die Spieler“ nannten. Es ist dasselbe griechische Wort wie hier in Philipper 2,30. Ihr Ziel war es, die Gefangenen und Kranken zu besuchen, insbesondere diejenigen, die an gefährlichen und infektiösen Krankheiten litten. Wenn eine Plage eine Stadt heimsuchte, warfen die Gesunden die Leichen auf die Straßen und flohen in Panik. Doch die Spieler – diese Christen, die alles für Jesus riskierten – begruben die Toten und halfen den Kranken so gut sie konnten, und riskierten so ihr Leben, um die Liebe Jesu zu zeigen.

Wenn ein Spieler ein Risiko eingeht, besteht immer die Möglichkeit, dass er verliert. Aber wenn wir Gottes „Spieler“ sind – so wie es Epaphroditus war – können wir niemals verlieren. Was will Gott von dir, das riskant ist? Für manche von uns ist Gehorsam in einem bestimmten Gebiet zu riskant. Doch der einzige Weg zu gewinnen ist, den Einsatz auf Gott zu setzen und alles zu riskieren. Wir können nicht verlieren, wenn wir auf Gott setzen.

Salt

Gnade und Salz

Wandelt in Weisheit denen gegenüber, die außerhalb der Gemeinde sind, und kauft die Zeit aus! Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt. (Kolosser 4,5-6)

In den vorangegangenen Zeilen schrieb Paulus über das Gebet im Leben eines Christen. Doch das christliche Leben findet nicht nur im Gebetsraum statt. Es muss auch praktisch ausgelebt werden, denen gegenüber, die außerhalb der Gemeinde sind. Wie wir reden, hat viel damit zu tun, also euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt.

In diesen frühen Tagen der Christenheit gingen viele falsche Berichte über die Nachfolger Jesu herum. Schreckliche Lügen wurden über die Christen verbreitet. Doch das einfache, weise geführte Leben der Gläubigen konnte viel dazu beitragen, diese zu widerlegen.

Christen werden häufig für das verurteilt, was sie sagen und wie sie es sagen. Alles sollte durch Gnade gekennzeichnet sein, sowohl durch Gottes Gnade, als auch durch menschliche Gnade. Der Gedanke, dass es mit Salz gewürzt sein soll bedeutet, dass es mit Witz und Humor gesagt wird. Das ist eine großartige Kombination – Gnade und Humor. William Barclay übersetzte Kolosser 4,6 so: Lass deine Rede immer mit gnädigem Charme sein, gewürzt mit Humor, damit du weißt, wie du in jedem Fall die richtige Antwort geben kannst.

Unsere Unterhaltungen werden dann sowohl angenehm als auch weise sein, und diejenigen, die Jesus noch nicht kennen, werden es mögen mit uns zu sprechen. Bitte um mehr Gnade und extra „Salz“, damit die Leute gerne mit dir reden.

All das hilft uns zu wissen, wie ihr jedem Einzelnen antworten sollt. Paulus glaubte, dass Christen anderen mit biblischer Wahrheit antworten würden und dass sie in ihrer Kommunikation denen gegenüber, die außerhalb der Gemeinde sind, zusammenarbeiten würden.

Dieser Abschnitt im Brief des Paulus an die Kolosser zeigt, dass Gott sowohl unser persönliches Gebetsleben, als auch unsere Interaktion mit der Welt wichtig ist. Er interessiert sich für den Gebetsraum und die öffentliche Straße, und Er will, dass auch uns beides wichtig ist.

Dieser Gedanke ist auch wichtig in Verbindung mit früheren Abschnitten im Kolosserbrief. Paulus schreibt viel über das Erklären der Wahrheit und wie man auf schlechte Lehren reagiert. Doch all das Wissen nützt wenig, wenn es nicht im privaten Gebetsleben und im öffentlichen Leben angewandt wird. Man kann sagen, dass Paulus hier den Brief erst vollständig macht. Nun liegt es an uns, sowohl zu beten, als auch in der richtigen Weise, voller Gnade und mit Salz zu reden.

Gebet, Ausdauernd und Wach

Seid ausdauernd im Gebet und wacht darin mit Danksagung. Betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffne für das Wort, um das Geheimnis des Christus auszusprechen, um dessentwillen ich auch gefesselt bin, damit ich es so offenbar mache, wie ich reden soll. (Kolosser 4.2-4)

Wir wissen, dass der Apostel Paulus für die Christen in Kolossä betete. Ein Beispiel für sein Gebet für sie finden wir in Kolosser 1,3-8. Paulus betete für sie und nun, gegen Ende seines Briefes, hält er sie dazu an, selber zu beten.

Er sagt ihnen (und allen anderen Christen), dass sie ausdauernd im Gebet sein sollen. Diese Art von ausdauerndem Gebet ist wichtig, aber nicht leicht. Ausdauernd im Gebet bedeutet große Anstrengung. Viele unserer Gebete sind kraftlos, weil ihnen die Ausdauer fehlt. Viel zu oft beten wir mit der Einstellung, dass Gott sich um Sachen kümmern soll, die uns gar nicht so wichtig sind.

Ausdauerndes Gebet hat Macht – nicht weil es einen widerwilligen Gott überzeugt, sondern weil es zeigt, dass unser Herz sich leidenschaftlich mit den Dingen beschäftigt, die Gott wichtig sind. Darin erfüllt sich, was Jesus in Johannes 15,7 verheißen hat: Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch zuteil werden.

Unsere Gebete sollen nicht nur ausdauernd sein, sondern auch wach. Paulus sagt uns hiermit, dass wir beim Beten nicht einschlafen sollen. Manchmal kämpfen wir beim Beten, aufgrund von Müdigkeit, gegen den Schlaf an. Andere Male beten wir, als ob wir schlafen würden und unsere Gebete hören sich müde und schläfrig an.

In unserer Ausdauer und Wachheit sollte auch Danksagung liegen. Gott gibt uns so viel und segnet uns mit so viel, dass wir Ihm auch immer danken sollen, wenn wir Ihn um etwas bitten.

Paulus gibt ihnen auch eine bestimmte Sache, für die sie beten sollen – ihn selbst! Er schreibt: betet zugleich auch für uns. Paulus scheint zu sagen: „Da wir uns gerade mit dem Thema Gebet beschäftigen, bitte betet für uns!“ Doch Paulus bittet sie nicht, für seine persönlichen Bedürfnisse (das waren viele) zu beten, sondern, damit Gott uns eine Tür öffne für das Wort. Paulus wusste, dass große Dinge passieren würden, wenn Gottes Wort aktiv und frei arbeiten konnte.

Und schließlich bittet Paulus die Kolosser, für seine Predigten zu beten, um das Geheimnis des Christus auszusprechen. Als Paulus das schrieb, war er gefesselt, weil er das Wort Gottes verkündigt hatte. Er wollte, dass andere Christen dafür beten, dass er damit weitermachen konnte und immer besser darin würde.

Bete ausdauernd, bete wach – und bete, wenn du kannst, für mich. Wenn Paulus dieses Gebet brauchte, brauch ich es umso mehr. Bete, dass der Herr für David Guzik Türen öffnet, Gottes Wort zu verbreiten. Danke!

Undercover Chef

Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen, da ihr wisst, dass ihr von dem Herrn zum Lohn das Erbe empfangen werdet, denn ihr dient Christus, dem Herrn! (Kolosser 3,23-24)

Dieser Abschnitt von Paulus` Brief an die Kolosser liest sich fast wie ein Buch der Sprüche. Es ist voll von praktischen, leicht verständlichen Instruktionen darüber, wie man ein Leben in Weisheit führt, das Gott verherrlicht. In diesem Teil schreibt der Apostel zu Knechten – Menschen, die anderen gegenüber in einer Anstellung verpflichtet sind. Es stimmt zwar nicht komplett überrein, aber eine Knecht – Meister – Beziehung von damals kann man mit einer modernen Angestellten – Arbeitgeber – Beziehung vergleichen.

In diesem Zusammenhang sagt Paulus den Kolossern (und uns heute), dass wir alles von Herzen als für den Herrn tun sollen. Das „tun“ bezieht sich hier hauptsächlich auf die Arbeit, die wir tun, doch man kann es auch auf alles, was wir tun, anwenden.

Was du tust, tue es von Herzen. Tue es mit Leidenschaft und Fleiß. Mach es nicht wie ein Roboter, ohne Herz. Man sagt, es gibt keine langweiligen Tage, nur langweilige Leute. Ob Arbeit oder Freizeit, lebe von Herzen, denn das reflektiert Gottes Herrlichkeit und gibt Ihm Ehre.

Was auch immer du tust, tue es als für den Herrn. Erkenne, dass dein wahrer Chef Gott ist. In deiner Freizeit ist dein wahrer Partner Gott. Er ist der Herr und Meister über alles, also sollte alles für Ihn getan werden. Wenn Gott dich persönlich bitten würde, ein Fenster zu putzen, würdest du das gründlich tun. Alles als für Ihn zu tun, macht einen großen Unterschied in deiner Einstellung und deinen Bemühungen. Kein Christ sollte unehrlich, faul und unzuverlässig sein.

Was immer du tust, tue es nicht für Menschen. Wahrscheinlich ist ein menschliches Wesen aus Fleisch und Blut dein Vorgesetzter oder Kunde. Wie alles Menschen haben auch sie ihre Fehler. Das beeinflusst meistens deine Einstellung zu dem, was du für sie tust. Doch ein Christ dient letztendlich nicht dem Menschen, sondern Gott. Erhebe deinen Dienst von der Erde in den Himmel.

Was immer du tust, mach dir klar, dass du zum Lohn das Erbe empfangen wirst. Manchmal wird harte Arbeit nicht auf der Erde belohnt. Aber Gott weiß, wie Er sich um Seine Kinder kümmert, und keins von ihnen wird für das, was es für den Herrn getan hat, keinen Lohn empfangen. Tue deine Arbeit von Herzen als für den Herrn und du wirst immer als Sieger hervorgehen.

Am Ende von Vers 24 wiederholt Paulus den Gedanken, wenn er schreibt: denn ihr dient Christus, dem Herrn. Wright zufolge ist das ein ungewöhnlicher Ausdruck. An andere Stelle schreibt Paulus der Herr, Jesus Christus. Es kann sein, dass Paulus damit meint, dass unser wahrer Meister, unser echter Chef Jesus ist. Also denk daran, für wen du arbeitest – du dienst Christus, dem Herrn.

Wenn wir Jesus für unseren echten Chef halten, erinnere dich daran, dass Er der größte „Undercover Chef“ aller Zeiten war und ist. Er kam, um unter uns zu leben, zu dienen und zu leiden. Jesus wusste all die Jahre als Zimmermann, was harte Arbeit ist. Er tat Seine Arbeit von Herzen, für Seinen Vater. Er kann deine Schwierigkeiten nachempfinden, die du dabei hast, alles von Herzen für den Herrn zu tun, und Er kann dir die Kraft geben, es besser zu machen. Dann, am Ende von allem, belohnt Er dich für das, wozu Er dir Kraft gegeben hat! Du wirst niemals einen besseren Chef als Jesus finden.

Ein Wort an die Familie

Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt im Herrn! Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie! Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allem, denn das ist dem Herrn wohlgefällig! Ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht, damit sie nicht unwillig werden! (Kolosser 3,18-21)

Durch Gott inspiriert schrieb der Apostel Paulus an die Christen darüber, wie sie ein Leben im Geist führen sollen. In diesem Abschnitt wendet er das Leben im Geist auf die christliche Familie an. Es gibt spezielle Dinge für christliche Ehemänner, Ehefrauen, Kinder und Eltern, die sie beachten sollen, wenn sie danach trachten, ein Leben zur Ehre Jesu zu führen.

Wir sollten diese Dinge aber nicht als die einzige Botschaft sehen, die Gott für christliche Familien hat. Es gibt noch viel mehr, besonders in den allgemeinen Anweisungen, die Gott in Bezug auf das Leben im Geist gibt. Wenn wir einfach nur treuer unsere christlichen Leben führten, würden wir sicher viel besser in den Familien zurecht kommen. Hier in Kolosser 3,18-21 lesen wir dies:

Die Ehefrauen sollen sich unterordnen. Bei der Unterordnung geht es in keiner Weise darum, dass einer besser, schlauer oder talentierter ist als der andere. Es ist eine von Gott bestimmte Ordnung. Männer und Frauen haben absolut den gleichen Stand vor Gott (wie in Galater 3,28), doch Gott bestimmt einzelne Rollen und Funktionen. Diese Unterordnung wird nicht gefordert, sondern getan, weil sie dem Herrn entspricht.

Das Wort für die Ehemänner ist Liebe. In einer christlichen Ehe sichert das die Anweisung für die Frau ab. Auch wenn die Frauen sich ihren Männern unterordnen sollen, darf der Mann sich niemals als Tyrann über seine Frau erheben. Die Leitung des Ehemannes zuhause muss eine Leitung voller Liebe sein.

Das Wort für die Kinder ist Gehorsam. Kinder, die noch im Haushalt ihrer Eltern und unter deren Autorität leben, müssen nicht nur ihren Vater und ihre Mutter ehren (wie in Epheser 6,2 steht), sondern sie müssen ihnen auch in allen Dingen gehorchen.

Die Eltern sollen nicht erbittern. Die Kinder haben die Verantwortung zu gehorchen, doch die Eltern haben die Verantwortung, ihre Kinder nicht zu erbittern. Eltern können ihre Kinder erbittern, indem sie zu streng, zu fordernd, zu kontrollierend sind, nicht vergeben oder einfach nur zornig sind. Diese Strenge kann sich durch Worte, durch Taten oder durch non-verbale Kommunikation zeigen.

In all dem sollte uns ein Punkt auffallen, den man manchmal übersieht. All das zeigt, dass Gott deine Familie wichtig ist. Im Moment mag deine Familie ein Segen oder eine Last für dich sein, doch egal wie, Gott kümmert es. Mit diesem Wissen kannst du beten und mutig gehorsam sein, da es deinen Glauben mit jedem Schritt stärkt.