Ihr habt die Salbung

Und ihr habt die Salbung von dem Heiligen und wisst alles. (1. Johannes 2,20)

Sehr oft, wenn Christen das Wort Salbung hören, dann hören sie, dass es mit einer ungewöhnlichen, übernatürlichen und komischen Stimme gesagt wird, die jeden wissen lässt, dass über etwas wirklich Heiliges gesprochen wird. Manchmal wird das Wort langsam mit einem Zittern in der Stimme ausgesprochen. Und oft wird das Wort mit der Einstellung benutzt, dass manche Christen die Salbung haben und andere nicht.

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Das Neue Testament sagt nichts über diese Art von spezieller Salbung. Johannes sagt einfach zu allen Christen: Ihr habt die Salbung. Johannes sprach von einer allgemeinen Salbung, die alle Christen haben; eine Salbung, die jedem Einsicht gibt, der sie in dem Herrn sucht.

Das Neue Testament spricht von der Salbung als Eigentum jedes Gläubigen, auch wenn einige sie vielleicht nicht zu schätzen oder zu nutzen wissen. Einige Christen heute haben eine magische oder abergläubische Vorstellung von Salbung. In ihren Köpfen ist „die Salbung“ wie ein Virus, der sich ausbreiten und eine ganze Gruppe infizieren kann. Sie denken, wenn sich jemand diesen Virus „einfängt“ kann man das daran erkennen, dass er anfängt, komisch zu reden und zu verhalten. Das ist nicht die Salbung, von der die Bibel spricht!

Salbung bedeutet, mit dem Heiligen Geist erfüllt und von Ihm gesegnet zu sein. Das haben alle Christen gemeinsam, doch wir sollten der Salbung hingegebener sein und empfänglicher dafür werden. Gott hat dich mit dem Heiligen Geist gesegnet: bist du Ihm hingegeben und empfänglich für Ihn? Gott hat dir Quellen für geistliche Einsicht und Weisheit gegeben – du kannst alles wissen.

Alles wissen bedeutet natürlich nicht, alles zu wissen, was Gott weiß. Und es heißt auch nicht, dass wir nichts mehr von anderen Christen lernen können. Aber du kannst alles wissen, was du wissen musst, um das Leben zu leben, das Gott dir gegeben hat. Wenn du das wissen willst, wird dir der Heilige Geist, der dich gesalbt hat, dies offenbaren, wenn du Ihn suchst.

Der Gedanke, der hinter der Salbung steht – wörtlich: mit Öl, ein Zeichen für den Heiligen Geist, gesalbt werden – war eine Strafe, die der Apostel Johannes in seiner Verfolgung erlebte. Alten Quellen zufolge befahl der Kaiser Domitian, dass Johannes in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen werden sollte, so als wollte er sagen: „Hier hast du deine Salbung!“

Johannes kam unversehrt wieder heraus, weil er wahrhaftig eine Salbung von Gott hatte, und Gott hatte noch mehr mit ihm vor. Gib dich Gottes Salbung in deinem Leben hin und sei empfänglich dafür, und der Geist Gottes wird auch dich beschützen und sich dir mitteilen.

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Der richtige Umgang mit Erfolg

„Und der Pharao sprach zu seinen Knechten: Können wir einen Mann finden wie diesen, in dem der Geist Gottes ist? Und der Pharao sprach zu Joseph: Nachdem Gott dir dies alles mitgeteilt hat, ist keiner so verständig und weise wie du.“ (1.Mose 41,38-39)

Es heißt, dass ein erfolgreicher Vorgesetzter jemand ist, der alle Verantwortung delegieren, alle Schuld auf andere wälzen und alles Lob für sich in Anspruch nehmen kann. Nach dieser Maxime handeln einige Menschen, um zum Erfolg zu gelangen. Strategisch gesehen ist diese Methode allerdings ein wackeliges Kartenhaus – sie ist nicht sehr nachhaltig. Josefs Beispiel zeigt uns, wie wir Erfolg auf eine Weise erhalten und erhalten können, die Gott ehrt.

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Wir sehen hier, dass der richtige Zeitpunkt entscheidend für den von Gott geschenkten Erfolg ist. Hier in 1.Mose 41 lesen wir, dass Josef gerade in diesem Moment am Höhepunkt seines Erfolges angelangt war, bis dorthin war es ein langer Weg gewesen. Josef hatte lange Zeit im Gefängnis “verschwendet” – aber in Gottes Augen war diese Zeit überhaupt keine Verschwendung gewesen. Es gehörte alles zum Plan Gottes für Josefs Erfolg. Bereits in seiner Jugend hatte Josef gespürt, dass Gott große Pläne mit ihm hatte. Aber er hatte keine Ahnung, dass die Erfüllung dieser großen Pläne so lange dauern würde.

In Psalm 31,15+16 heißt es: “Aber ich vertraue auf dich, o HERR; ich sage: Du bist mein Gott!  In deiner Hand steht meine Zeit.“ Kannst du das auch sagen? Kannst du zu Gott sagen: „Meine Zeit steht in deiner Hand?“ Oft haben wir das Gefühl wir seien bereit für das, was Gott für uns oder durch uns tun möchte; aber wir müssen im Herrn ruhen und zu ihm sagen: „Meine Zeit steht in deiner Hand.“

Josef war vom Pharao befördert worden, er war wie Phönix aus der Asche aufgestiegen. Trotzdem dürfen wir nicht denken, der Pharao sei für Josefs Erfolg verantwortlich. Das war Gott. Josef hatte nicht darauf gewartet, dass der Pharao ihn aus dem Gefängnis holte, sondern er hatte auf Gott gewartet. Der Psalmist erinnert uns: “Denn weder von Osten noch von Westen, auch nicht von der Wüste her kommt Erhöhung; sondern Gott ist der Richter; den einen erniedrigt, den anderen erhöht er“ (Psalm 75,7+8). Der Ruhm für Josephs erstaunlichen Aufstieg ins Zentrum der Macht stand weder dem Pharao noch Josef oder den Umständen zu. Es war die Erfüllung des Planes Gottes.

Wir lesen außerdem, dass Josef zwei Söhne hatte, Manasse und Ephraim (1.Mose 41,51-42). Josef lebte in Ägypten und er war mit einer Ägypterin verheiratet. Außerdem arbeitete er für den ägyptischen Pharao. Trotzdem gab er seinen beiden Söhnen hebräische Namen. Daran sehen wir, dass er Gott nicht vergessen hatte, auch nicht im Erfolg. Viele Menschen, die eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie Josef erleben, haben das Gefühl, Gott nicht länger zu brauchen. Sie denken, Gott sei nur für das Gefängnis, nicht für den Palast da. Wir sollten so sein wie Josef, ein Mann der Gott immer hingegeben war – egal ob in guten oder schlechten Zeiten.

Ein gutes Gebet für heute wäre: “Gott, bitte schenk mir ein Herz, das auf dich wartet und dir treu dient. Ich will dich niemals vergessen, auch gerade dann nicht, wenn ich in den Augen der Welt Erfolg habe.”

Amos, der Bauer

Dies sind die Worte, welche Amos, der unter den Hirten von Tekoa war, über Israel geschaut hat in den Tagen von Ussija, dem König von Juda, und in den Tagen von Jerobeam, dem Sohn des Joas, dem König von Israel, zwei Jahre vor dem Erdbeben. (Amos 1,1)

Welche Menschen gebraucht Gott? Manchmal glauben wir, dass Gott die Gescheitesten und Besten gebraucht. Er muss die Heiligsten und Talentiertesten aussuchen, um Seine Botschaft zu verbreiten und Sein Reich voran zu bringen. Was der Prophet Amos hier schrieb zeigt uns, dass das nicht stimmt.

Der Name Amos bedeutet Last oder Lastenträger. Da die meisten seiner Prophezeiungen um kommendes Gericht für entweder die Nationen, die Israel umgaben oder für Israel selbst gingen, war er ein Mann, der eine Last zu tragen hatte.

Shepherd with sheep

Der Mann, den Gott auswählte um diese Last zu tragen, war unter den Hirten von Tekoa. Es scheint so, als ob Amos keine theologische Ausbildung hatte, auch wenn es eine „Schule der Propheten“ gab, deren Mitglieder als Söhne der Propheten bekannt waren (z.B. in 1. Könige 20,35 oder 2. Könige 2,3-15). Amos war ein einfacher Mann, ein Bauer, der in den Dienst berufen wurde. Er war kein Priester, kein Levit oder ein Pastor, sondern nur ein einfacher Hirte von Tekoa.

Amos erzählt in Amos 7,14-15 von seinem Hintergrund und seiner Berufung. „Ich war kein Prophet und kein Prophetensohn, sondern ein Viehhirt war ich und züchtete Maulbeerfeigen. Aber der Herr hat mich von den Schafen weggenommen, und der Herr hat zu mir gesagt: Geh, weissage meinem Volk Israel.

Amos gebrauchte hier ein ungewöhnliches Wort für seinen Beruf. Anstatt sich einen „Hirten“ zu nennen, gebraucht er das hebräische Wort für „Schafzüchter“. Amos hat wahrscheinlich diesen Ausdruck gewählt, um die Tatsache zu betonen, dass er wirklich ein Hirte war, und zwar nicht ein „Hirte“ im symbolischen oder geistlichen Sinn. Die Art, wie Gott Amos gebrauchte, erinnert uns daran, wie Er die zwölf Jünger Jesu gebrauchte, die auch normale Männer waren, die Gott gebrauchte, um Großen zu vollbringen.

Gott gab diesem einfachen Mann einen großen Job. Amos war ein Prophet der 10 nördlichen Stämme, dem Reich Israels. Zur Zeit von Amos hatte Israel einen bösen König nach dem anderen. Doch wegen der Schwäche ihrer Nachbarn war es eine Zeit des Friedens und des Wohlstands.

Kannst du das Bild sehen? Gott beruft einen einfachen Bauern, um einer reichen Nation zu predigen, die Ihn vergessen hat. Man könnte meinen, dass es in erfolgreichen Zeiten einem gebildeten Prediger bedarf, einem guten Redner, der den Abschluß einer theologischen Akademie hat. Doch Gott hatte einen anderen Plan. Gott wusste, dass Er diesen eigentlich ungeeigneten Mann auf großartige Weise nutzen konnte.

Vielleicht ist es an der Zeit für dich, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Vielleicht hast du geglaubt, dass Gott dich nur auf logische und vernünftige Art gebrauchen kann. Gott kann und wird dich auf Arten gebrauchen, die Sinn machen; aber du musst weiter denken und wissen, dass die wichtigste Qualifikation die Berufung von Gott ist. Gott kann nicht nur demütige Menschen wie Amos gebrauchen, Er spezialisiert sich auf sie. Denk an das Prinzip: Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade (1. Petrus 5,5).

Die richtige Art von Weisheit

Weiter spricht der Herr: Weil sich dieses Volk mit seinem Mund mir naht und mich mit seinen Lippen ehrt, während es doch sein Herz fern von mir hält und ihre Furcht vor mir nur angelerntes Menschengebot ist, siehe, so will auch ich künftig mit diesem Volk wundersam, ja überaus wundersam und verwunderlich umgehen; und diese Weisheit seiner Weisen soll zunichte werden und der Verstand der Verständigen unauffindbar sein. (Jesaja 29,13-14)

Körperlich blind zu sein ist eine besondere Bürde. Doch die Bibel sagt uns, dass es noch eine schlimmere Art von Blindheit gibt – geistliche Blindheit. In Jesaja 29 geht es um geistliche Blindheit – um die Ursachen und ihre Heilung. Israel war geistlich blind, weil sie es so wollten und sich dafür entschieden hatten. Teilweise waren sie deshalb blind, weil Gott ihnen diese Blindheit geschickt hatte. Jesaja 29,13-14 erklärt, warum Er das tat.

spiritual blindness

Zuerst ist da eine drastische Anschuldigung gegen das Volk von Jerusalem: „weil sich dieses Volk mit seinem Mund mir naht und mich mit seinen Lippen ehrt, während es doch sein Herz fern von mir hält.“ Zur Zeit Jesajas wusste man, wie man geistlich redet, aber ihre Herzen waren fern von Gott.

Man kann nicht immer aufgrund dessen, was jemand sagt, erkennen, was in ihm vorgeht. Man kann nicht immer aufgrund dessen, was jemand tut, sagen, was in ihm vorhgeht. Auch wenn nur Gott das Herz wirklich kennt, können wir uns das ganze Leben von jemandem anschauen – nicht nur das, was er sagt oder was wer tut. Und ganz besonders nicht nur, wie er sich in der Gemeinde oder unter Christen verhält.

Jesus sagte: „Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.“ (Matthäus 12,34). Das ist ein wahres, aber nicht absolutes Prinzip, denn Menschen können sich mit ihrem Mund Gott nahen und den Herrn mit ihren Lippen ehren, doch ihre Herzen können trotzdem fern von Gott sein. Bestimmt wird ihr Reden sie hin und wieder verraten – aber vielleicht niemals in der Gemeinde!

Diese Art zu Reden ohne die richtige Herzenseinstellung zu haben, gab es nicht nur zur Zeit von Jesaja. Jesus zitierte dieselbe Stelle aus Jesaja, als er die religiösen Führer Seiner Zeit wegen ihrer Heuchelei zurechtwies (Matthäus 15,7-9, Markus 7,6-7).

Wegen all dem fällte Gott das traurige Urteil: „Die Weisheit seiner Weisen soll zunichte werden.“ Weil der Stolz Israels sie in geistliche Blindheit, Schlaf, Trunkenheit, Unwissenheit und Heuchelei geführt hatte, würde Gott die „Weisheit seiner Weisen“ zerstören. Ihre angeblich weisen Männer hatten den Stolz gefördert, der zu all diesen bösen Dingen führte.

Jesaja nannte dies „wundersam und verwunderlich“ wenn Gott entscheidet, die Weisheit der Menschen zu verwerfen und Seine eigene überlegene Weisheit zu demonstrieren. Viele Jahre nach Jesaja war auch der Apostel Paulus erstaunt über die „Weisheit“ der Menschen und verglich sie mit der „Torheit“ Gottes (1. Korinther 1,21-25).

Jesaja und Paulus waren sich da einig über die große Weisheit Gottes und wie die menschliche Weisheit – auch wenn sie ihre eigene Herrlichkeit hat – immer den zweiten Platz nach Gottes Weisheit einnimmt. Man muss blind sein, um das nicht zu sehen.

Sich Gott nach seinem eigenen Bild machen

Aber diese Tat wurde für Israel zur Sünde; und das Volk lief zu dem einen Kalb bis nach Dan. Er machte auch ein Höhenheiligtum und setzt aus dem ganzen Volk Leute zu Priestern ein, die nicht von den Söhnen Levis waren. . . Und er opferte auf dem Altar, den er in Bethel gemacht hatte, am fünfzehnten Tag des achten Monats, des Monats, den er aus seinem eigenen Herzen erdacht hatte; und er veranstaltete den Kindern Israels ein Fest und opferte auf dem Altar und räucherte. (1. Könige 12,30-31+33)

Nach der Zeit von Salomo wurden die 12 Stämme Israels in zwei Königreiche geteilt. Der erste Anführer des Nordreichs war ein Mann namens Jerobeam – eine der interessantesten und tragischsten Personen in der Geschichte Israels. Jerobeam war gesalbt und berufen von Gott, aber sehr schnell hatte er mehr Interesse an Macht als daran das zu ehren, was Gott ihm gegeben hatte.

Als Jerobeam die 10 nördlichen Stämme in die Rebellion führte, wollte er jede Verbindung zum Südreich Juda kappen. Doch die Stadt Jerusalem lag in Juda – und an diesem Ort musste das Volk Israel seine Opfer darbringen. Jerobeam wollte nicht, dass seine Leute nach Jerusalem und Juda gingen und errichtete darum seinen eigenen Altar in den Städten Bethel und Dan.

no other gods before me

Die Bibel erzählt uns: „Diese Tat wurde für Israel zur Sünde.“ Es war eine Sünde, was Jerobeam vorhatte, aber es war noch mehr Sünde, dass seine Leute ihm folgten. Die Leute waren so angetan von Jerobeams Religion, dass sie bis nach Dan (der nördlichste Teil von Israel) liefen, um dort das goldene Kalb anzubeten. Noch heute kann man im antiken Dan sehen, wo der Altar und das goldene Kalb standen.

Jerobeam ging noch weiter: „er machte ein Höhenheiligtum.“ Er errichtet noch weitere Orte der Anbetung zusätzlich zu Dan und Bethel. Diese Höhenheiligtümer machten es den Menschen noch bequemer.

Dann schaffte er die Priesterschaft, die Gott geboten hatte, ab. Er „setzte aus dem ganzen Volk Leute zu Priestern ein, die nicht von den Söhnen Levis waren.“ Jerobeam missachtete die Gebote Gottes in Bezug auf die Priesterschaft Israels und machte seine eigene, wie es ihm passte.

Jerobeam ordnete ein bestimmtes Fest in einem Monat an „den er aus seinem eigenen Herzen erdacht hatte.“ Das ist eine gute Zusammenfassung von Jerobeams Religion – sie war in seinem eigenen Herzen erdacht. Jerobeam ist ein Beispiel für solche, die sich eine eigenen Religion nach ihrem Geschmack zusammenstellen.

Die meisten Menschen heute glauben an eine Religion Jerobeams. Nicht unbedingt an ein goldenes Kalb oder Höhenheiligtümer, aber eine selbst erdachte Religion nach ihrem Geschmack. Man könnte sagen, Jerobeam glaubte an den „Jerobeamismus“ – es war alles nach seinem eigenen Herzen. Er war sein eigener Hohepriester und erschuf seine eigenen Theologie – im Grunde erschuf er sich einen Gott nach seinem eigenen Bild.

Diese Tendenz liegt in uns allen, aber Gott hat uns glücklicherweise offenbart, wie Er ist – Er sagt es uns in der Bibel. Uns wird klar, dass unsere Meinung von Gott nicht besser oder schlechter ist als die eines anderen – aber was Gott über Sich selbst in der Bibel sagt, offenbart uns den Gott, den es wirklich gibt; nicht nur das Hirngespinst meiner Vorstellung oder meines eigenen Herzens.

Es liegt an jedem von uns, sorgfältig unsere Vorstellung von Gott zu überprüfen und sich zu fragen: „habe ich mir das selbst ausgedacht oder sagt Gott das in der Bibel?“ Letztendlich sind alle Götter, die wir uns selbst machen eine Illusion – der Gott der Bibel ist der, den es gibt, Er schweigt nicht, und Er ist derjenige, der uns erretten und helfen kann.

more convenient time

Eine gelegenere Zeit?

„Als er (Paulus) aber von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und dem zukünftigen Gericht redete, wurde Felix von Furcht erfüllt, und er antwortete: Für diesmal kannst du gehen; wenn ich aber gelegene Zeit finde, will ich dich wieder rufen lassen!“ (Apostelgeschichte 24,25)

In Apostelgeschichte 24 stand Paulus vor einem Römischen Statthalter namens Felix vor Gericht. Felix hörte sich an, was Paulus zu sagen hatte, und der Römer war von der Botschaft des Evangeliums beeindruckt. Er wusste, dass er sein Leben mit Jesus in Ordnung bringen musste. Doch er tat nichts, und er entschuldigte dies, indem er Paulus sagte, dass er auf eine gelegene Zeit wart.

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Diese Entschuldigung des Felix wiederholt sich immer und immer wieder im Leben von abertausenden Menschen.

Zuerst spricht es solche an, die niemals bisher auf Jesus vertraut haben, ihr Leben mit Gott und den Menschen in Ordnung zu bringen. Vielleicht glauben sie, dass es eine feine Sache sei, ein Christ zu sein und man sollte sich damit befassen – aber nicht jetzt. Später. Ja, später muss ich das.

Sie sagen sich selbst, dass sie sich später mit geistlichen Dingen beschäftigen werden, wenn das Leben nicht mehr so stressig ist. Später, nachdem sie ihren Spaß hatten. Später, wenn es bestimmt leichter sein wird, Christ zu sein.

Doch alle diese Gedanken sind ein Irrtum. Es wird niemals eine gelegenere Zeit geben. Darum sagt die Bibel: „Siehe, jetzt ist die angenehme Zeit; siehe, jetzt ist der Tag des Heils“ (2. Korinther 6,2). Wenn Gott eine Person beruft und ihr Herz bewegt, ihr Leben mit Jesus ins Reine zu bringen, dann ist es wichtig, dass sie es jetzt tut. Man sollte nie annehmen, dass Gott sich morgen noch genauso darum kümmert, oder in einem Jahr. Jeder Mann und jede Frau bekommt seine/ihre Warnung; und jede Seele, die umkommt, erhält eine letzte Warnung. Eine weise Person sieht die heutige Warung als die möglicherweise letzte.

Diese Stelle trifft aber auch auf die zu, die schon Christen sind. Wir haben durch das vollendete Werk Jesu Frieden mit Gott gefunden, aber Gott hat Sein Werk mit uns noch nicht vollendet. Gibt es Aspekte in deinem Leben, wo du Gottes Werk widerstehst mit der Entschuldigung, auf eine gelegenere Zeit zu warten? Vielleicht ist jemand sehr jähzornig, aber anstatt mit Gott daran zu arbeiten, sagt er: „So bin ich halt. Vielleicht wird Gott das eines Tages ändern.“ Also schieben sie das Drängen und Warnen des Heiligen Geistes von sich und warten auf eine gelegenere Zeit um dieses Problem anzugehen.

Gottes Werk in unserem Leben ist oft sehr herausfordernd – manchmal sogar unbequem für uns. Können wir uns Gott unterordnen und zulassen, dass uns Sein Werk hin und wieder belästigt? Wenn Er wirklich unser Herr ist, können wir das.

Bitte Gott heute, dass Er dir zeigt, wo du Dinge aufschiebst und Entschuldigungen findest für etwas, das du mit Ihm angehen solltest. Dann tue das in der Weisheit und Kraft von Gottes Geist.

the right foundation

Das richtige Fundament

So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der aufs Festeste gegründet ist. Wer glaubt, der flieht nicht! Und ich will das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage; der Hagel wird eure Lügenzuflucht wegreißen, und die Wasser sollen euer Versteck wegschwemmen. (Jesaja 28,16-17)

Jesaja 28 ist ein tolles Kapitel. Es beginnt mit einer Ermahnung der Säufer in Israel und dann folgt eine Konfrontation mit den Führern Israels. Diese Männer versteckten sich hinter ihrem „Bund mit dem Tod“ und ihrer „Lügenzuflucht“. Als Antwort auf solche Boshaftigkeit hatte Gott einen Plan – Seinen Plan. Darum sagte Er: „Siehe, ich lege in Zion einen Stein.“ Im Kontrast zu dem schwachen und knappen Fundament der Bösen („wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns geborgen“, Jesaja 28,15) hat Gott ein festes Fundament für unser Leben – „einen bewährten Stein“.

the right foundation

Was ist dieses Fundament? 1. Petrus 2,6 wendet diese Stelle direkt auf den Messias, Jesus Christus, an. Er ist das Fundament für unser Leben, und nur auf einem sicheren, stabilen Fundament kann etwas Beständiges gebaut werden. Alles, was an dieses Haus „angebaut“ wird, das nicht auf diesem Fundament steht, wird sicherlich kaputt gehen.

Wer legt diesen Stein? Gott sagt: „Siehe, ich lege in Zion“. Es ist Gottes Werk. Wir sind nicht in der Lage dazu, uns ein richtiges Fundament für unser Leben zu errichten, aber Gott kann das. Wir müssen Gottes Fundament bewahren, es wertschätzen und unser Leben darauf aufbauen.

Je besser du dir das Fundament anschaust, desto besser ist das für dich. Du wirst erkennen, dass es ein „bewährter Stein“ ist. Unser Messias wurde versucht ud hat sich bewährt, denn er war Gott in allen Dingen gehorsam. Du wirst sehen, dass es ein „kostbarer Eckstein“ ist. Unser Messias ist kostbar und ein Eckstein. Der Eckstein gibt die Grenzen und Muster für den Rest der Konstruktion vor. Der Eckstein ist gerade und echt, und das ganze Gebäude richtet sich nach diesem Stein. Und schließlich siehst du, dass es „aufs Festeste gegründet“ ist. Unser Messias ist ein festes Fundament, und wir können alles ohne Furcht auf Ihm aufbauen.

Gott gebraucht das Bild eines Gebäudes mit einem „Stein“ für das Fundament, und Er setzt dieses Thema fort. Er will „das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage“. In Gottes Gebäude ist es nicht so, dass Er den Eckstein legt und dann weggeht und zulässt, dass das Gebäude irgendwie gebaut wird. Stattdessen sorgt Er dafür, dass das Gebäude mit Gerechtigkeit und Recht gebaut wird.

Jeder, der nicht auf dieses Fundament baut, wird tragisch enden. Wie Jesaja sagte: „der Hagel wird eure Lügenzuflucht wegreißen, und die Wasser sollen euer Versteck wegschwemmen.“ Die gottlosen Führer Jerusalems „machten Lüge zu ihrer Zuflucht“ und fanden ein Versteck „in Betrug“ (Jesaja 28,15). Doch die Stürme des Lebens und Gottes Gericht würden ihre Lügenzuflucht und ihr Versteck wegschwemmen. Sie hatten auf das falsche Fundament gebaut und darum würde die Zerstörung kommen.

Es kann sein, dass Jesus diese Textstelle im Kopf hatte, als Er die Worte in Matthäus 7,24-27 sprach. Sei nicht wie der törichte Mann; bau dein Leben auf einem sicheren Fundament auf. Wenn dein Leben darauf gebaut ist – dann danke Ihm dafür.

Gewinner und Verlierer

„Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und als dieser sah, dass er ihn nicht bezwingen konnte, da rührte er sein Hüftgelenk an, so dass Jakobs Hüftgelenk verrenkt wurde beim Ringen mit ihm.“ (1. Mose 32,25-26)

Es gibt beim Sport nichts frustrierender es, als gegen jemanden zu verlieren, der nicht so gut ist wie du. Manchmal gewinnt aber ein Spieler oder ein Team, das nicht so talentiert oder trainiert ist, doch an diesem Tag läuft es halt gut für sie. Es ist etwas anderes, wenn man gegen jemanden verliert, der besser ist als du. Dann kann man mit dem Wissen vom Spielfeld gehen, dass man sein Bestes gegeben hat – aber geschlagen wurde. Der bessere Spieler oder das bessere Team hat gewonnen.

In 1, Mose 32 hatte Jakob den fantastischsten Wettkampf aller Zeiten – ein Ringen mit Gott. Geistlich gesehen kann man mit Gott im Gebet ringen, oder in einem geistlichen Kampf. Aber Jakobs Ringen war genauso körperlich wie geistlich. Er befand sich in einem Wettkampf mit Gott in menschlicher Gestalt – der Mann in 1. Mose 32,25 war Gott selbst.

Auf körperlicher Ebene hat Jakob verloren. Gott berührte seine Hüfte und der Kampf war für ihn vorbei. Nachdem er die ganze Nacht gekämpft hatte, humpelte Jakob am Morgen als Verlierer zurück zu seiner Familie. Aber Jakob hatte geistlich gewonnen; er klammerte sich an Gott, bis dieser ihm Segen verhieß (1. Mose 32,27).

Jakob war ein zufriedener Verlierer. Ein Besserer hatte ihn geschlagen. Manchmal muss das so sein, damit man Gottes Segen erhalten kann. Manchmal muss man sich mit Gott anlegen, Mann gegen Mann, verlieren, und dann Ihm als unserem Herrn die Ehre geben. Dann sehen wir Gott als uns überlegen, als Konkurrent, der uns fair und eindeutig geschlagen hat. Als Gewinner von jedem Wettkampf verdient Gott unseren höchsten Respekt. Und als Verlierer in diesem Wettkampf kann ich immer noch mit erhobenem Kopf gehen. Ich wurde von jemandem, der besser ist, geschlagen.

Auf welche Art ringe ich mit Gott? Es gibt viele Gelegenheiten für mich, dem zu widerstehen, was Gott von mir will. Ich kämpfe vielleicht nicht körperlich gegen Ihn, so wie Jakob es tat, aber mein Widerstand ist genauso echt, und meine Hoffnungen darauf, Gott erfolgreich zu widerstehen, sind zum Scheitern verurteilt.

Einen Kampf gegen Gott zu verlieren ist etwas Gutes. Es führt mich dahin zurück, dass ich mich erinnere: dass Gott der Schöpfer ist und ich Seine Schöpfung. Dieses Wissen und das Leben als Sein Geschöpf ist tröstlich. Ich kann zu Gott hoch schauen und Ihn als den ehren, der es wirklich verdient, mein Herr zu sein. Er hat gewonnen.

Heute kannst du folgendes beten: „Herr, hilf mir heute zu erkennen, wo ich Dir widerstehe. Bitte gewinne da gegen mich. Und wenn ich merke, dass du gewinnst, lass mich Deinen Segen in meinem Verlieren sehen.“

Wenn man das Geistliche nicht berücksichtigt

„Und Ahab, de Sohn Omris, tat, was böse war in den Augen des HERRN, mehr als alle, die vor ihm gewesen waren. War es nicht genug, dass er in den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, wandelte? Denn es geschah, dass er sogar Isebel zur Frau nahm, die Tochter Et-Baals, des Königs der Zidonier; und er ging hin und diente dem Baal und betete ihn an.“ (1. Könige 16,30-31)

Die 12 Stämme Israels hatten sich in zwei Königreiche getrennt – Israel im Norden und Juda im Süden. Der erste Herrscher über das Nordreich war Jerobeam, ihm folgte sein Sohn Nadab. König Nadab wurde umgebracht und es erhob sich eine neue Dynastie mit Baesa, dem dessen Sohn Ela folgte. König Ela wurde von Simri getötet, der dann den Thron Israels übernahm. Simris Regierung dauerte nur einige Tage, bis auch dieser umgebracht und durch Omri ersetzt wurde. Mit Omri begann die vierte Dynastie der Herrschaft über Israel.

Omri war böse; sein Sohn Ahab war noch schlimmer. Wir lesen: „Und Ahab, der Sohn Omris, tat, was böse war in den Augen des HERRN, mehr als alle, die vor ihm gewesen waren.“ Jeder der früheren Könige Israels folgte dem bösen Beispiel von Jerobeam. Doch Ahab zeichnete sich dadurch aus, dass er noch schlimmer war als Jerobeam.

Sein Vater Omi war für Israel ein politischer und ökonomischer Erfolg, aber ein geistlicher Fehlschlag. Ahab machte dort weiter, wo sein Vater aufgehört hatte. Von manchen Söhnen kann man sagen: „Er hat die Augen seines Vaters.“ Von Ahab konnte man sagen: „Er hat die Lügen seines Vaters.“

Jerobeam wollte dem Herrn mit Götzenbildern (so wie dem goldenen Kalb) und auf ungehorsame Weise (Altäre und heilige Orte außerhalb Jerusalems) dienen. Ahab führte die Anbetung von völlig neuen heidnischen Göttern ein. In seinem Ungehorsam sagte Jerobeam: „Ich werde den Herrn anbeten, aber auf meine Weise.“ Ahab sagte: „Ich will den Herrn vergessen und Baal anbeten.“ Auch Salomo hat tragischerweise, als er älter war, diese heidnischen Götter verehrt. Doch Omri und Ahab waren noch schlimmer, denn sie befahlen, dass diese Götzen angebetet werden mussten.

Wir lesen auch: „dass er sogar Isebel zur Frau nahm, die Tochter Et-Baals, des Königs der Zidonier; und er ging hin und diente dem Baal und betete ihn an.“ So wie die ausländischen Frauen Salomos ihn zum geistlichen Fall brachten, so führte auch Ahabs ausländische Frau Isebel ihn und die ganze Nation in tiefen Götzendienst.

Man könnte meinen, dass eine eheliche Partnerschaft zwischen Tyrus und Israel ideal für Israel war. Tyrus war fast auf der Höhe seiner nationalen Stärke. Wenn ein säkulärer Historiker dieses Ereignis beurteilen sollte, würde er diese Ehe zwischen Ahab und Isebel wohl sehr befürworten und es einen brillianten politischen und ökonomischen Schachzug nennen. Aber wenn wir die geistliche Dynamik berücksichtigen, war es ein Desaster für Israel.

Es ist eine nie endende Lektion für uns: vergiss nie, die geistliche Dynamik zu berücksichtigen. Wenn es politisch, ökonomisch oder sozial funktioniert, aber geistlich nicht – dann scheitert es. Wir sollten lernen, was Ahab niemals lernte.